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Statistik Einwohnerzahl weiter im Sinkflug

Wieder muss Salzwedel einen Bevölkerungsschwund hinnehmen. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Hansestadt hervor.

Von Alexander Rekow 15.01.2019, 00:01

Salzwedel l Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die Einwohnerstatistik. Diese ist für Salzwedel zumeist weniger erfreulich, denn die Hansestadt verliert seit Jahrzehnten fast durchweg Einwohner.
Ein Blick in der Vergangenheit macht das deutlich. Hatte die Stadt 1990 noch 23.896 Einwohner, waren es 1999 nur noch 22.109. Der Abwärtstrend setzte sich kontinuierlich fort, sodass Salzwedel im Jahr 2008 nur noch 20.738 Einwohner aufweisen konnte.
Zurück ins Heute: Denn mit dem Erhebungsstand vom 3. Januar 2019 hat die Kernstadt nur noch 16.721 Einwohner. Besonders auffällig ist dabei, dass den 281 Sterbefällen nur 120 Geburten gegenüberstehen. Demnach wäre Salzwedel eine Kleinstadt und keine Mittelstadt mehr, denn diese haben zwischen 20.000 und 99.999 Einwohnern. Der Gebietsreform, mit den dadurch eingegliederten Ortsteilen sei Dank, kommt die Stadt auf insgesamt 24.272 Einwohner. Trotzdem bleibt ein Schwund von 308 Menschen zum Vorjahr. Davon wiederum sind 217 Menschen weniger in der Kernstadt.
Aber auch in den Ortsteilen mussten zum Teil herbe Verluste hingenommen werden. Beispielsweise in Seeben, wo 19 Menschen das Weite suchten und somit unterm Strich 14 Menschen weniger leben. Auch in Liesten leben nun zwölf Menschen weniger.
Wo Schatten ist, ist bekanntlich auch Licht. Dazu gehört zweifelsfrei der Ortsteil Wistedt, in welchem nun zwölf Menschen mehr wohnen als noch im Vorjahr. Ein Zuzug von 15 Personen hat das möglich gemacht. Ein ähnliches Bild in Klein Gerstedt, das mit einem Plus von zehn Bürgern nun 67 statt wie bisher 57 Einwohner aufweisen kann.
Eine Sonderstellung nimmt aber das „Örtchen“ Groß Grabenstedt, unweit von Henningen ein. Denn durch den Wegzug einer Person hat Groß Grabenstedt gleich ein ganzes Drittel seiner Gesamtbevölkerung verloren. In Zahlen ausgedrückt: dort wohnen nun statt drei nur noch zwei Personen. Damit dürfte Groß Grabenstedt einer der Orte in Deutschland sein, in dem die wenigsten Menschen wohnen.
Neben der Einwohnerstatistik lohnt aber auch ein Blick in die Geburtenjahrgänge. Vorab: Der älteste Mensch in Salzwedel ist 1916 geboren. Auch eine Person Jahrgang 1917 ist im Melderegister geführt. Der Jahrgang mit den meisten Frauen ist übrigens 1959. Denn in Salzwedel und seinen Ortsteilen leben 255 Frauen mit diesem Geburtsjahr. Bei den Männern ist 1962 der stärkste Jahrgang. 243 Herren haben diese Zahl in ihrem Ausweis stehen.
Beim Thema Staatsangehörigkeit wird deutlich, dass mit 232 Menschen die meisten Ausländer aus dem vom Krieg gebeutelten Syrien in der Hansestadt leben. Dicht gefolgt von Afghanistan mit 226 Personen. Auf Platz drei landen die Rumänen, die 139 Personen stellen. Insgesamt leben nach den Zahlen der Hansestadt mittlerweile 1464 Ausländer in Salzwedel, das sind 24 mehr als im vergangenen Jahr und etwa sechs Prozent aller Salzwedeler.
Auch wenn sie die Sterbefälle und den Wegzug nicht wettmachen können, federn sie den Bevölkerungsschwund geringfügig ab. Zumindest bis zur nächsten Statistik.