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Strandbad FKK: Kein Problem mit Textilien

Um auch in Corona-Zeiten vielen Besuchern Platz im Arendseer Strandbad bieten zu können, sind künftig im FKK-Bereich auch Textilien erlaubt.

Von Christian Ziems 08.06.2020, 23:01

Arendsee l „Ich sehe darin kein Problem“, geht Uwe Walter locker mit den veränderten Regeln um. Der Arendseer ist nicht nur Winterschwimmer sondern nutzt auch im Sommer die Vorzüge der „Blauen Perle“. Und zwar gerne textilfrei. Im hinteren Bereich des Strandbades (nahe der Kasse II) wird dafür der nötige Platz geboten. „FKK“ steht auf einem blauen, deutlich sichtbaren Schild. Von dort aus heißt es normalerweise: „Ohne Kleidung“. Doch in Corona-Zeiten mit Abstandsregeln wird für alle Badefreunde jeder Quadratmeter benötigt. Im Hygieneplan ist vermerkt, das maximal 1800 Gäste gleichzeitig auf dem gesamten Gelände sein dürfen. Dabei wird kein Unterschied zwischen Textilem und FKK gemacht. Da bei der Berechnung für die Besucherzahl die Gesamtfläche eine Rolle spielt, wurde der Nacktbader-Bereich komplett integriert. Ansonsten dürften weniger als 1800 Badefreunde auf das Grundstück. Pro Gast sind 15 Quadratmeter vorgesehen. Michael Meyer, Geschäftsführer der Luftkuort Arendsee GmbH hatte darüber informiert, den ansonsten reinen FKK- übergangsweise als einen gemischten Bereich zu nutzen. Er setzt dabei auf Verständnis in der aktuellen Situation.

Uwe Walter ist ebenfalls dieser Meinung. Er weiß aus Erfahrung, auch von der Ostsee, dass eher umgekehrt Irritationen auftauchen. Wenn nämlich nackt zwischen den Reihen der Badebekleidungsträger gelaufen wird. „Wir haben Verständnis, wenn zum Beispiel eine Jugendliche Scheu davor hat, sich im FKK-Bereich auszuziehen“, macht der Arendseer deutlich. Sie werde nicht vertrieben oder ausgegrenzt. Ein respektvolles Benehmen ist generell die Grundlage für den vernünftigen Umgang. Uwe Walter verwies auf ein Beispiel, das nicht geduldet werden kann: Wenn jemand Menschen fotografiert oder filmt. Nach derzeitigem Stand wird der gemischte FKK-Strand auch keine Dauerlösung sein. Abzuwarten bleibt, wie sich die Corona-Situation weiter entwickelt. Texitilbader könnten diesen idyllisch gelegenen Abschnitt aber schnell favorisieren. Denn er wirkt mit Blick auf das gesamte Strandbad noch einen Tick natürlicher. Dazu trägt der Schilfgürtel bei, der dort anders als im Bereich der Tribüne, wächst. Zwischen den Pflanzen ist der Weg über den weichen Sand in den Arendsee frei.

Uwe Walter beschäftigt aber nicht nur das Thema FKK. Als Vorsitzender der CDU-SPD-Fraktion im Arendseer Stadtrat spricht er sich außerhalb der Saison für kostenfreien Zutritt ins gesamte Strandbad aus. Ob eine Corona-Krise herrscht oder nicht, spiele dabei keine vordergründige Rolle. Nachdem die Einrichtung am Anfang der Pandemie zunächst noch zu blieb, wird sie von Mitarbeitern der Luftkurort Arendsee GmbH seit einigen Wochen tagsüber kontinuierlich aufgeschlossen.

Diese Möglichkeit hat auch Uwe Walter genutzt und war unter anderem am Pfingstwochenende mehrfach auf dem Gelände. Um zum FKK Bereich zu gelangen, nahm er den Eingang an Kasse I an der Tribüne vorbei. Dort entspannten andere Besucher. „Mir ist positiv aufgefallen, dass sich die Gäste an Abstandsregeln gehalten.“ Ab dem kommenden Freitag, 12. Juni, ist kein kostenloser Zugang mehr möglich. Die Badesaion wird um 10 Uhr eröffnet. Abstandsregeln müssen weiter eingehalten werden.