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Strassenbau Der Felgenschreck von Salzwedel

In die Wallstraße einbiegen, stellt für manche Autofahrer ein Problem dar. Regelmäßig hüpfen Autos regelrecht über den Bürgersteig.

Von Alexander Rekow 12.06.2020, 13:26

Salzwedel l „Da habe ich mir auch schon die Reifen kaputt gefahren“, ruft ein Autofahrer aus dem Auto, während er von der Wallstraße in die Steintorstraße abbiegt und die Schar an Menschen sieht, die sich die Stelle genauer anschauen. Es sind die Mitglieder des Bauausschusses und Bauamtsleiterin Martyna Hartwich. Und weil sich die Autofahrer schon in der Vergangenheit beschwerten, wurde die Ecke kürzlich unter die Lupe genommen.

Einer der betroffenen Autofahrer ist Othmar Idler. Er hatte sich an den Borden einen Schaden von rund 800 Euro an den Felgen seines Autos zugezogen und ist dementsprechend verärgert.

Die Steine wären mittlerweile lose, weil die Autos immer darüber fahren, sagte Karl-Heinz Schliekau (CDU) beim Vor-Ort-Termin. Auch er sei schon darüber gepoltert. Der Christdemokrat hatte die Hochborde seinerzeit auch gesetzt, wie er erzählte. So, wie vorgegeben.

„Das sind Schrammborde“, erklärte indes Daniel Schäder (Stadt bis Land). Und diese würden die Fußgänger auf dem Gehweg schützen.

„Aber was können wir machen?“, wollte Ausschussvorsitzende Sabine Danicke (Freie Fraktion) wissen. Ihr Vorschlag: Hartgummi oder Plastik als Schutzhülle an die Schrammborde, damit ein Schaden wie der von Othmar Idler künftig vermieden werden kann.

Doch dem nahm Bauamtsleiterin Martyna Hartwich den Wind aus den Segeln. Die gesamte Brückenkonstruktion gehe bis zur Kante an die Hochborde und das sei auch exakt so vorgesehen. „Tiefer geht es nicht, dann wird die Brücke beschädigt“, stellte sie klar. Denn die Schrammborde seien von unten mit dem Brückenkörper verschraubt. Daniel Schäfer bekräftigte die Aussage der Bauamtsleiterin und schob nach, dass schließlich die Dumme dort verlaufe. Und an dem Geländer des Gewässers gebe es keinen weiteren Schutz wie beispielsweise eine Planke. Auch daher seien die hohen Borde unumgänglich.

Unterm Strich bleibe nur eine Lösung, um dem Felgenschreck etwas entgegenzusetzen, wie sich im Gespräch der Ausschussmitglieder herauskristallisierte. Der weiße Mittelstreifen auf der Fahrbahn könne gegebenenfalls weiter auf die Steintorstraße gezogen werden, sodass die Fahrer aus der Wallstraße weiter rechts bleiben müssten. Holger Lahne (SPD) dagegen empfahl: „Besser Auto fahren.“