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Tierpark Neuer Verein in den Startlöchern

Der Salzwedeler Tierpark soll aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Dazu wird ein Förderverein gegründet.

Von Antje Mewes 26.06.2020, 02:00

Salzwedel l Lange führten der Tierpark und das ihn umgebende Areal ein Schattendasein. Ein Umstand, der nicht ohne Spuren blieb. Die meisten Gehege, Ställe und die Wege müssen überholt oder gleich ganz umgestaltet werden. Seit Anfang des Jahres stehen der Tiergarten und der Park des Friedens verstärkt im öffentlichen Fokus. Es gibt Initiativen von Salzwedelern und aus der Politik. In der kommenden Woche gründet sich ein Förderverein, angeschoben von Stadträten aus verschiedenen Fraktionen. Es wird gehofft, dass sich viele Salzwedeler beteiligen, Mitglied werden, spenden oder tatkräftig selbst mit anpacken, wie die Initiatoren erklären.

Die Bürokratie ist bewältigt, eine rechtssichere Satzung geschrieben, weitere Formalitäten für das Finanzamt erledigt. Ein nicht zu unterschätzender Aufwand. „Wir machen das alles ehrenamtlich“, wie Antje Siegel-Reinhardt (Die Linke) sagt. Im Vorfeld habe es eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt als Eigentümerin der Parkflächen gegeben, betont Arne Beckmann (Stadt bis Land).

Nach der Gründungsversammlung wollen die Tierparkfreunde loslegen. Und dabei zunächst „kleine Brötchen backen“, erklärt Beckmann. Die Unterbringung der Tiere soll im Vordergrund stehen. Ziel sei ein Arche-Tierpark, mit Haustieren und anderen heimischen Arten, die auf der Roten Liste stehen. Später können sich die Vereinsgründer ein Café mit Toiletten, einen angrenzenden Freiluft-Fitnessplatz mit entsprechenden Geräten oder sogar ein Floß vorstellen, das über den Pfefferteich schippert. Wobei „Realismus“ angebracht sei, von heute auf morgen sei das nicht zu schaffen. Ein wichtiger Punkt sei zudem, Sponsoren zu finden.

Schlechte Nachrichten gibt es, was das Fördergeld aus dem Regionalbudget anbelangt. Der Antrag der Stadt wurde nicht berücksichtigt. Bürgermeisterin Sabine Blümel will aber weiter dran bleiben und andere geeignete Programme finden. Es wird von rund 120.000 Euro ausgegangen, die für eine Grundsanierung nötig wären. „Wir sind ständig dringend dabei, für unseren Tierpark nach Fördermitteln zu suchen“, erklärte Blümel im Hauptausschuss und holte sich von den Stadträten das Okay, weiter so zu verfahren. Wie hoch ein möglicher finanzieller Eigenanteil der Stadt ausfalle, sei derzeit nicht zu sagen.