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Tierquälerei Schüsse auf Katzen: Erste Hinweise

Die in Rohrberg schwer verletzten beiden Katzen sind auf dem Weg der Besserung. Bei der Polizei sind erste Hinweise eingegangen.

Von Anke Pelczarski 22.07.2020, 01:01

Rohrberg l „Die Tierärzte können ausschließen, dass die Katzen bei einem Verkehrsunfall verletzt worden sind. Sie haben sich auch nicht gegenseitig gekratzt“: Das sagt Franziska Hotopp vom Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel auf Nachfrage der Volksstimme. Der Verursacher der schweren Verletzungen bei drei Katzen, die in der Rohrberger Schulstraße gefunden worden sind, sei vielmehr ein Mensch. Der Altmarkkreis hatte Anfang Juli mitgeteilt, dass die Tiere vermutlich angelockt worden seien. Danach seien Schüsse aus naher Distanz, wahrscheinlich mit einem Paintballgewehr, auf sie abgegeben worden. Es handelt sich um eine schwere Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden kann.

Nachdem der Fall der brutalen Tierquälerei – eine Katze musste aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert werden – vor gut zwei Wochen bekannt geworden war, seien mehrere Hinweise bei der Polizei eingegangen. „Die Vernehmungen laufen noch. Aber der Täter ist nach jetzigem Stand noch nicht bekannt“, informiert Franziska Hotopp.

Im Zuge der Ermittlungen seien Parallelen zu einem Fall aus Altensalzwedel entdeckt worden, der eventuell mit dem Geschehen in Rohrberg zusammenhängen könnte. Denn die Entfernung zwischen beiden Orten sei relativ gering.

In Altensalzwedel sei am 25. April dieses Jahres eine Katze aus ihrem angestammten Umfeld verschwunden. Am 29. April habe sich das Tier mit Verletzungen zu seinem Besitzer zurückgeschleppt. „Im Bein sind Geschossreste gefunden worden“, beschreibt Franziska Hotopp. Diese seien sichergestellt worden.

Dem Altmarkkreis Salzwedel lägen keine neuen Erkenntnisse zu dem Geschehen in Rohrberg vor. „Hinweise auf weitere verletzte Katzen gab es nicht“, teilt Birgit Eurich vom Presseteam auf Nachfrage der Volksstimme mit. Die beiden überlebenden Katzen seien weiterhin in tierärztlicher Behandlung und auf dem Wege der Besserung.

Eine Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, forderte, dass dem Tierquäler umgehend das Handwerk gelegt werden müsse, um weiteres Leid zu verhindern. Sie hatte beim Kreis-Veterinäramt das Ausloben einer Belohnung angeregt, wollte sogar aus eigener Tasche dafür 500 Euro zur Verfügung stellen. „Eine Belohnung halten wir für den falschen Anreiz, zumal dabei mit mehr Falschinformationen gerechnet werden kann“, sagt Birgit Eurich.

Die Suche nach dem Tierquäler geht weiter – in der Hoffnung, dass er bald gefasst wird. Die Polizei hofft auf Zeugen, die zum Aufklären des Falls beitragen können. Diese werden gebeten, sich im Salzwedeler Revier oder unter Telefon 03901/84 80 zu melden.