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Tierschutz Grenze des Erträglichen erreicht

Mitglied des Tierschutzvereins fordert Versammlung und fragt: Wem gehört das Tierheim in Hoyersburg?

Von Antje Mewes 09.08.2019, 05:00

Salzwedel l Tierschutzvereinsvorsitzende Antje Gebert bekommt wohl Post von einem Vereinsmitglied. Astrid Lingner findet: „Es ist höchste Zeit für eine Mitgliederversammlung.“ Die Zusammenkunft sollte eigentlich bereits im April einberufen werden. „Dann hätte noch einiges, was jetzt geschehen ist, abgewendet werden können“, sagt die Salzwedelerin im Volksstimme-Gespräch. Passiert sei damals nichts, die Mehrheit der Vereinsmitglieder blieb außen vor.

Sie ist „völlig fassungslos“ über die jüngsten Ereignisse. Erst recht seitdem sie aus der Volksstimme davon erfahren hat, dass Gebert zusammen mit Mitarbeiterinnen dort Einrichtungen und Ausstattungsgegenstände abbaut. „Mit welchem Recht?“, fragt sich Astrid Lingner und weiter: „Wem gehört das Tierheim eigentlich?“

Es könne nicht angehen, dass dort ohne Wissen der Mitglieder „Eigentum vernichtet“ wird, das der Tierschutzverein in den vielen Jahren seines Bestehens unter großem Einsatz von Ehrenamtlichen mühsam erworben und aufgebaut hat.

„Viele Menschen haben sich über Jahrzehnte für die Belange von Verein und Tierheim eingesetzt und zahllose ehrenamtliche Stunden dafür gearbeitet“, betont Lingner. Für die Versorgung und Unterbringung der Tiere sei oft großzügig gespendet worden und das häufig von Menschen, für die es finanziell nicht gerade rosig aussieht.

Astrid Lingner erinnert sich: „Alte Leute gingen mit der Sammelbüchse von Tür zu Tür und bedankten sich für jeden Euro. Sogar bei privaten Feiern wurde für das Tierheim gesammelt.“ Die Grenze des Erträglichen sei damit erreicht, dass das Tierheim demontiert wird, betont sie und ergänzt: „Es herrscht dringender Klärungsbedarf.“ Eine solche Aussprache sei nur in einer Mitgliederversammlung mit Rede und Gegenrede möglich. Ein Austausch über Zeitungsartikel, wie in der zurückliegenden Zeit, sei kein Stil, wie miteinander umgegangen werden sollte. So würden Aussage in die Öffentlichkeit getragen, die einen rein subjektiven Charakter haben.

Das Grundstück sowie alle dauerhaft und fest eingebauten Sachen – insbesondere Gebäude – stehen im Eigentum der Stadt, erklärt Stadtsprecher Andreas Köhler auf Anfrage . Der Tierschutzverein sei berechtigt, die Sachen zu entfernen, die sich in seinem Besitz befinden.