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Tourismus Kritik an zu wenigen Wohnmobil-Stellplätzen

Der ADAC rechnet mit vielen Campern im eigenen Land. In der Vergangenheit gab es in Salzwedel schon Ideen zu mehr Caravan-Plätzen.

07.04.2021, 11:45

Salzwedel l Wohnmobil-Urlaub liegt im Trend. „Seit mehr als einem Jahrzehnt registriert die Campingbranche eine rasant steigende Nachfrage“, heißt es dazu vom Branchenprimus Tui. Natur und Umgebung lasse sich hautnah erleben; Camper seien flexibel und würden häufig gegenüber einer Pauschalreise Geld sparen.
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat der Urlaub auf vier Rädern abermals Aufwind bekommen, wie aus Zahlen des ADAC hervorgehen. Viele haben sich entschieden, auf Fernreisen zu verzichten und erkunden stattdessen im Wohnmobil oder Wohnwagen das eigene Land. Und dieser Trend soll nach Angaben des ADAC anhalten: „78?055 Neuzulassungen 2020 und damit ein Plus von 44,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr meldet der Caravaning Industrie Verband (CIVD), der die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes detailliert auswertet.“ Für Kommunen kann sich dieser Trend in barer Münze auszahlen. Denn Camper auf Städtereisen greifen auf die regionale Infrastruktur zurück: ob Shoppen beim Stadtbummel, der Besuch im Restaurant oder ein abendliches Kulturangebot. Vorausgesetzt, die Regeln der pandemischen Lage lassen es zu.
Doch wie ist Salzwedel darauf eingestellt? Die Volksstimme fragte im Rathaus unter anderem nach, ob die Stadt der Meinung ist, dass die vorhandenen Plätze am Freibad für Wohnmobile ausreichen, perspektivisch mehr angedacht seien und der Standort Salzwedel überhaupt für Camper beworben wird. Gerade auch mit Blick auf Tagestourismus.
„Gemäß § 5 Abs 1. der Corona-Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist Betreibern das Anbieten von Wohnmobilstellplätzen untersagt. Daher stellt sich derzeit die Frage nach einem Bewerben des Angebotes nicht“, heißt es trocken aus dem Rathaus. Das Locken von Tagestouristen sei daher schwierig, so Stadtsprecher Andreas Köhler, der stattdessen auf die Öffnungszeiten der Touristinformation verweist. Für Camper, die bei einer möglichen Lockerung im Sommer für einen Städtetripp planen, wohl wenig anreizend.
Vielmehr verweist die Stadtverwaltung auf den im vergangenen Jahr hergerichteten Stellplatz am Freibad. „Eine Betreuung der Stellplätze ist ebenfalls im vergangenen Jahr durch den nahe gelegenen Spätverkauf übernommen worden. Durch diesen werden die Duschen und das WC gereinigt, ebenfalls bietet der Betreiber auf Wunsch beispielsweise einen Brötchenservice für die Wohnmobilisten an.“ Informationen dazu würden interessierte Camper in einschlägigen Portalen und Broschüren bekommen.