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TV-Tipp WDR begleitet Janet Gellert in Winterfeld

Die frühere Recklingerin Janet Gellert berichtet heute Abend bei „Frau TV“ im WDR-Fernsehen über ihr Leben nach 1990.

Von Henning Lehmann 01.10.2020, 12:38

Recklingen/Brewitz l Auf die wechselvollen 30 Jahre nach der Wiedervereinigung blickt die 40-jährige Janet Gellert heute (1. Oktober) ab 22.15 Uhr im WDR-Fernsehen bei „Frau TV“ mit persönlichen Erlebnissen zurück.

Den Weg zu dieser Sendung hat die Brewitzer Unternehmerin über den Berliner Veranstalter Rohnstock Biografien im Juli dieses Jahres gefunden. Daran hat sich die verheiratete Frau und Mutter eines Sohnes mit einem digitalen Erzählprojekt zu 30 Jahre Deutsche Einheit beteiligt. „Jede Person konnte 15 Minuten lang unkommentiert und ohne Wertung seine Sichtweise oder die persönliche Geschichte nach 1990 erzählen“, schaut die einst im Winterfelder Ortsteil Recklingen aufgewachsene Frau zurück.

Dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) gefiel die Geschichte der Westaltmärkerin so gut, dass sie sie kontaktierten. „Ich war von der Anfrage überrascht und musste auch kurz überlegen, ob ich das Angebot auch annehme“, gab die heute 40-Jährige zu. Im Nachgang der Dreharbeiten hat sie es nicht bereut, wenn auch manchmal bei ihr während der Dreharbeiten Tränen geflossen sind. „Es war für mich aber auch eine emotionale Chance“, ergänzt sie.

In der Sendung „Frau TV“ im WDR heute ist der Werdegang der als Job- und Bewerbercoach tätigen Frau zu sehen.

Die Autorin des Fernseh-Beitrages, Heinke Schröder, und das Kamerateam waren für den Film zunächst bei Janet Gellert in Brewitz zu Gast und haben einige Filmaufnahmen gemacht. Später erfolgte für den Beitrag ein Rundgang durch ihre Geburtsstadt Salzwedel.

Am zweiten Drehtag kehrte die junge Unternehmerin an die Wurzeln ihrer Kinder- und Jugendzeit nach Winterfeld und Recklingen zurück. An der ehemaligen Grundschule Winterfeld, die sie von 1986 bis 1990 besuchte und in der heute die Kita des Ortes ist, traf sie ihre ehemalige Lehrerin Ingeborg Klaffer. Dabei wurden bei ihr, aber auch bei der Pädagogin Erinnerungen an die Zeit vor der politische Wende wach.

Nach 1990 ging Janet Gellert in die Apenburger Sekundarschule und begann 1996 eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel bei einer Firma, die heute nicht mehr existiert. „Die Zeit hat mich geprägt. Die Werte von damals wie Zusammenhalt, die anders vermittelt wurden, sind für meine heutige Arbeit sehr wichtig“, erzählte sie vor der Kamera.

„Der Autorin Heinke Schröder war es wichtig, möglichst gut zu verstehen, was mein Leben ausmacht, wer ich bin, um was es mir geht“, informierte die Brewitzerin nach dem Drehtermin. Außerdem wollte Schröder möglichst viele Orte aufsuchen, die für sie Wendepunkte waren. Dabei interessierte sie sich auch für Kleinigkeiten, wie ihren Pionierausweis und Dinge, die es nach 1990 plötzlich nicht mehr gab, listete Janet Gellert auf.

Zu ihrer Biografie nach der Ausbildung gehören auch unterschiedliche Berufe, die sie nach dem Fachabitur ausübte, bis sie 2006 den Weg in die Selbstständigkeit antrat. Dazu zählte ein Volontariat und eine Anstellung bei einem Wochenblatt sowie die Arbeit im Callcenter. Die Kündigung gab damals den Ausschlag für die Selbstständigkeit, blickte Janet Gellert auf ihr Leben nach der Wende zurück.