Arendseer Campingkino wird zum Drehort für Episoden über Gustav Nagel und seine Fans Vom Filmen, Sinnsuche und Sucht
Kreative Köpfe rauchen wieder im Arendseer Campingkino: Das fünfte Filmcamp mit Schauspieler und Regisseur Norman Schenk ist gestartet. Junge Leute aus Deutschland, der Schweiz und Österreich lernen das Handwerkszeug von der Idee übers Drehbuch und den richtigen Dreh bis zum fertigen Film.
Arendsee l Für ihre markanten Kurzfilme haben die Teilnehmer zwischen 16 und 25 Jahren jeweils nur eine Woche Zeit. Dabei kennen sie sich vorher nicht und reisen aus ganz Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, aus der Schweiz und aus Österreich an. Im Campingkino am Harper Weg - Spiel-, Dreh und Mittelpunkt des Zusammenlebens - treffen sie zum ersten Mal aufeinander.
Dass sie den Kraftakt des schnellen Kennenlernens, der Ideenfindung, des Drehbuchschreibens und sofortigen Umsetzens beim Drehen mit Kamera-, Ton- und Schnitttechnik schaffen, ist ihrer eigenen Kreativität mindestens ebenso zuzuschreiben wie der exzellenten fachlichen Betreuung. Ganz an der Spitze steht Campchef, Schauspieler und Regisseur Norman Schenk. "Bevor der Trubel im Juli richtig losgeht, drehen wir einen 60-minütigen Episodenfilm zum Thema Sinnsuche und Sinnsucht", erklärte der Initiator der Campaktion gestern. Aufgegriffen werde der Modetrend zur fanatischen Verfolgung von Selbstverwirklichung als Veganer, Vegetarier oder Gesundheitsapostel. "Da wird statt tolerantem Mitein- ander scheuklappenartige unflexible Selbstbespiegelung betrieben."
Ausgangspunkt solle die dokumentarische Darstellung des Lebensreformers Gustav Nagel sein, dessen Ideen von der gesunden Lebensweise und politische Ansichten viele Fans nacheifern - im Film überspitzt als sogenannte Nagelianer.
Im Film gehe das Ganze dann über zu einer fiktiven Geschichte, in der ganze Heerscharen von Fans ihrem Idol an den Arendsee ins "Nagelcamp" im Campingkino folgen. "Wir wollen viele kleinere Episoden von den verschiedensten Leuten zeigen", beschrieb Schenk das Projekt.
Als Rahmen könnte ein Bürgermeister auf der Suche nach einem Tourismusmagnet zur Belebung und Haushaltssanierung, ein Blogger mit einer werbewirksamen Internetseite und eine aus ihren Nähten platzende Stadt dienen.
Höhepunkt des Camps wird das zweite Filmfestival am 29. August sein, bei dem die besten Filmstreifen aus dem Vorjahrescamp laufen. "Und als unser Geschenk an die Stadt präsentieren wir eine Premiere mit Szenen des Drachenbootrennens und der Paddler", kündigte Schenk an.