Wer wird Millionär Von Autobahn bis Zivilisation
Montagabend zur besten Sendezeite konnte Deutschland einmal wieder über Salzwedel lachen.
Salzwedel l Da sitzt der Salzwedeler am Montagabend vor dem Fernseher, schaut gemütlich „Wer wird Millionär“, vergisst langsam den tristen Alltag und die lange Heimfahrt auf einer mit Lkw überfüllten Bundesstraße. Doch dann schlägt kurz vor dem Schlafengehen die brutale Keule Realität noch einmal zu.
Es ist die 2000-Euro-Frage für die Hamburgerin Berit Kleine-Tebbe. Quizmaster Günter Jauch liest die Frage vor. Das erste Wort: „Salzwedel“. Oh, unsere Heimatstadt hat es ins Fernsehen geschafft, schießt einem ein erster positiver Gedanke durch den Kopf. Doch dann folgt die bittere Wahrheit ... „in Sachsen-Anhalt wird häufig genannt als die Stadt in Deutschland, die am weitesten wovon entfernt ist? Und für den Salzwedeler stellt sich die Frage: „Lachen oder weinen?“
„A: Nordseestrand, B: Autobahn“, natürlich die richtige Antwort, auch wenn wir es nicht mehr hören können, „C: Mond oder D: Zivilisation“. Oh, ist das jetzt eine Fangfrage: B oder D. Auch die Kandidatin aus Hamburg muss kurz überlegen. Entscheidet sich für Autobahn und sackt die 2000 Euro ein. Mit dem Einsatz dreier Joker schafft es Berit Kleine-Tebbe im Verlauf der Sendung bis auf 16 000 Euro und stellt sich bei der nächsten Sendung der 32 000-Euro-Frage. Wenn sie sich dann den Gewinn gesichert hat und in Ruhe darüber nachdenken möchte, was sie mit der ganzen Kohle machen, kann die Hamburgerin gerne in Salzwedel vorbeischauen und sich fernab der Zivilisation darüber den Kopf zerbrechen. Denn Antwort D hätte auch gepasst.
Nun stellt sich die Frage, wann taucht Salzwedel das nächste Mal in der Quizshow auf. Ist bis dahin die A 14 fertig? Wie wird die Stadt stattdessen lächerlich gemacht? Denn die Autobahn-Frage ist dann obsolet.
Aber wie wäre es damit: „Der Stadtrat von Salzwedel in Sachsen-Anhalt ist dafür bekannt, dass ...“. A: „... er große Ähnlichkeit mit der Muppet-Show besitzt.“ B: „... er nicht bemerkt, wenn jemand 450 000 Euro für ein Bauprojekt an ihm vorbeischleust.“ C: „... Lehrer immer Recht haben.“ D: „... auch Polizisten manchmal beim Schaffen von Ordnung an ihre Grenzen geraten.“ Gar nicht so einfach, oder? Und je nachdem welche Antworte Sie auswählen, wissen Sie nun, welchen kommunalpolitischen Standpunkt Sie einnehmen.