1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Sozialdemokraten wollen das Direktmandat

EIL

Wahlen Sozialdemokraten wollen das Direktmandat

Burkhard Lischka, Landesvorsitzender der SPD, steht in Salzwedel den Genossen Rede und Antwort.

Von Arno Zähringer 04.03.2017, 00:01

Salzwedel l Es kommt nicht so oft vor, dass Norbert Hundt vom örtlichen SPD-Ortsverein den Landesvorsitzenden der Partei in Salzwedel begrüßen kann. Doch am Donnerstag sprach Burkhard Lischka zu und mit den Genossen – beim landespolitischen Abend, wie Hundt formulierte.

Und an Bundestagskandidatin Marina Kermer gerichtet sagte er: „Marina Kermer wird eine der wichtigsten Personen in den nächsten Wochen für uns sein – und wir für sie.“ Gemeint war damit das Ringen um Wählerstimmen, denn den Salzwedeler Ortsvereinsvorsitzenden ist klar: „Wir kämpfen um das Direktmandat.“

Im Moment sei mehr möglich als noch vor ein paar Wochen. „Wir müssen aber noch einiges tun, aber die Chance ist da“, sagte Burkhard Lischka, dessen Landesverband 3500 Mitglieder angehören.

Er gab zu, dass in der Vergangenheit auf Landesebene nicht immer alles richtig gemacht worden sei, doch man wolle die Scharte der Landtagswahl ausmerzen. Deshalb sei es jetzt nicht an der Zeit, Debatten über den Posten des Landesvorsitzes zu führen. Gerade bei Personaldiskussionen habe sich die SPD „nie mit Ruhm bekleckert“. Die Partei müsste jetzt beweisen, dass sie auch anders kann und aus den Fehlern dazugelernt hat. „Ich habe die Hoffnung, dass 100 Sozialdemokraten gemeinsam unter einem Dach sitzen und dabei keiner über den anderen meckert“, sagte Lischka.

„Das freut mein Herz“, meinte Hermann Horenburg, der sich in der Vergangenheit immer wieder darüber geärgert hatte, dass die SPD ihre schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit wasche. Das Ergebnis dieses Verhaltens habe sich dann in den Wahlresultaten niedergeschlagen.

Für Burkhard Lischka, der als Landesvorsitzender nicht an seinem Posten klebe, stehe deshalb fest: „Das Reiten auf der persönlichen Ebene bringt die SPD nicht weiter.“ Vielmehr müssten die Sachthemen wieder mehr in den Vordergrund gerückt und die Kompetenz der Sozialdemokraten, beispielsweise in der Bildungspolitik, verdeutlicht werden. „Wir müssen uns hier nicht verstecken“, rief der 52-Jährige am Donnerstagabend seinen Parteifreunden im Saal der Gaststätte Eisen-Carl zu.