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Wald Holzbruch muss weg, bis die Käfer kommen

Seit November laufen die Arbeiten zur Beseitigung der Sturmschäden in den Revieren zwischen Arendsee und Stendal.

Von Helga Räßler 29.12.2017, 10:59

Arendsee l Allein der Sturm namens Xavier hatte Anfang Oktober in den Wäldern des Betreuungsforstamtes Nordöstliche Altmark für einen Schaden von mehr als 25 000 Euro gesorgt. „Dazu kamen die Schäden, die Ende Oktober durch Sturmtief Herwart entstanden“, schätzte Arendsees Revierförster Lothar Büst im Volksstimme-Gespräch ein.

„Inzwischen läuft die Aufarbeitung der Sturmschäden auf Hochtouren“, informierte er. Im Einsatz seien die Mitarbeiter mit Motorsägen und eine beauftragte Spezialfirma mit Harvestertechnik.

„Die Schäden machen inzwischen schon das Doppelte des normalen Jahresholzeinschlags aus“, sagte er nach Abstimmung mit Forstamtsleiterin Katja Döge. „Wir werden noch 2018 damit zu tun haben, auch mit anschließenden Folgearbeiten.“ Vorrangig werden derzeit Flächen bearbeitet, auf denen seltene Vogelarten brüten. „Denn ab Ende Februar muss deshalb dort mit dem Holzeinschlag Schluss sein“, so Büst.

Ähnlich verhalte es sich mit den Arbeiten in den Lärchen- und Fichtenbeständen, aber nicht wegen des Vogelschutzes, sondern wegen des Schädlingsaufkommens. „Bereits ab Mitte März werden bei entsprechend warmer Witterung die Lärchen- und Fichtenborkenkäfer aktiv“, machte Büst den Handlungsdruck deutlich.

Der Käfer sei so aggressiv, dass er nicht nur geschwächtes und ohnehin schadhaftes Holz angreife, sondern auch stehendes und gesundes Holz. „Dem müssen wir vorbeugen, sonst steigen die Schäden noch weiter an.“

Außerdem stehen auch jene Flächen im Blickpunkt, auf denen 2018 Verjüngungsmaßnahmen des Waldbestands geplant seien. „Wir danken allen Waldbesitzern und Forstbetriebsgemeinschaften für die schnelle und akkurate Meldung der entstandenen Schäden“, betonte Büst. Durch diese Zuarbeit sei ein schnelles Handeln erst möglich gewesen.

Noch nicht ganz beräumt von umgestürzten Bäumen sind auch der Seerundweg und Flächen am Seeufer. Erst nach und nach schaffen es die Stadt und die Privatbesitzer der Seegrundstücke, die umgeknickten Stämme und zersägten Stammteile abzutransportieren.

Inzwischen ist das Spazierengehen und Radfahren auf dem Weg wieder möglich. Kurz nach den Stürmen hingen Warnhinweise aus, da das Betreten wegen der umgestürzten oder schräg stehenden Bäume, wegen loser Äste und laufender Sägearbeiten zu gefährlich war. Einige Unvernünftige missachteten die Warnungen.