Abitur Zeugnisse für 52 Absolventen
Der Abiturjahrgang 2016 des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums Salzwedel hat es geschafft.
Salzwedel l Das Gipfel-Foto der Bergsteiger. – Würde man es auf die Schule übertragen, es sähe wohl ganz so aus, wie das Gruppenbild des Abiturjahrgangs 2016. 52 Absolventen des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums haben den Gipfel bezwungen. Am Sonnabend erhielten sie in der Mönchskirche vor Eltern und Familien ihre Zeugnisse.
Es waren die Schüler Lena Strömer und Ben Linus Kottler, die die Metapher des Gipfelfotos aufgriffen. Angekommen am Ziel sehe man den Bergsteigern die Mühen ihres Aufstiegs nicht an, sagte Lena Strömer. Doch genau dafür stehe das Foto. Mit ihrer Ansprache fanden die Absolventen dann auch die bewegendsten Worte des Tages. Wir stehen hier mit einer „Mischung aus Hochschulreife und Hilflosigkeit“, bekannte Ben Kottler. Aus der Sicherheit des Erfüllens von Erwartungen hätten sich die Schüler auf die Ebene der Verantwortung für das eigene Leben begeben. „Erwartet aber in keinem Fall, dass wir uns beim Verlassen dieser Kirche ganz unserer selbst bewusst sind.“
An Eltern und Lehrer gewandt, sagte Lena Strömer: „Veränderungen tun weh, aber manchmal ist Veränderung alles.“ Eltern und Lehrer hätten für die Wegbegleitung bis zum Abitur mehr Dank verdient, „als wir euch geben können.“ Nicht wenigen Eltern rannen da die Tränen über die Wangen.
Schulleiter Ralf Hoppstock hatte den Ehemaligen zuvor seine besten Wünsche mitgegeben: „Gestalten Sie Geschichte, statt sie nur zu erleben, bewahren Sie Demokratie und Freiheit, erkennen Sie den Wert von Bildung und bleiben Sie Ihrer Heimat verbunden“, sagte er. In Anlehnung an die Geschichte „Blümchen Siebenblatt“ aus seiner Kindheit überließ Hoppstock die letzten drei von sieben Wünschen den Schülern:
„Verschwenden Sie Ihre Möglichkeiten“ nicht, riet er. Nach der folgenden Zeugnisausgabe zeichnete das Team um Hoppstock zahlreiche Absolventen aus: Nele-Pauline Gaedke und Franka Johanna Luise Vagts erreichten mit der Traumnote 1,0 das beste Ergebnis des Abiturjahrgangs. Beide wurden mit Blumen geehrt.
Für ihr Engagement als Jahrgangs- und Landesschülersprecherin sowie als Sportlerin der Tanzgruppe Unique erhielt Liza-Marie Stütz eine Geldprämie der Rudolf-Fehse-Stiftung. Die Volleyballerinnen Josephin Müller, Isabell Posselt und Laura Schröder bekamen für ihr Wirken im Sport eine Prämie des Gymnasium-Fördervereins.
Als beste Schüler der Naturwissenschaften wurden Nele-Pauline Gaedke (Mathematik), Jennifer Schulz (Physik) und Lorenz Beckmann (Chemie) ausgezeichnet. Franka Johanna Luise Vagts und Imke Pollack durften sich außerdem über eine Prämie des Gymnasiums-Förderers Roger Schulz freuen.
Ben Kottler und Lena Strömer hatten es in ihrer Rede angedeutet: Neben aller Ernsthaftigkeit stand am Tag des Abiturballs natürlich die Freude. Ganz im Sinne des Hesse-Gedichts „Stufen“ könne ein betrübliches Ende eben immer auch ein triumphaler Anfang sein, sagte Ben Kottler.
Schulelternratssprecher Hartmut Pollack wagte noch ein wenig mehr Licht: „Ich wünsch euch noch 'n geiles Leben, mit knallharten Champagner-Feten“, sagte er zu deren Freude an die Ehemaligen gerichtet.
Am Ende wurde es dann doch noch einmal feierlich. Mit dem Stück „Zum Geleite“ begleitete der Schulchor die ausziehenden Absolventen aus der Kirche. Viele beeilten sich anschließend wieder zurückzukommen zu Eltern und Freunden. Die Freiheit konnte, am Sonnabend zumindest, noch ein bisschen warten.