Hochwasserschutz Bis 2018 alles perfekt

Der Salzlandkreis muss noch immer Schäden aus dem Hochwasser 2013 beseitigen. Projekte in Calbe, Ranies und Wedlitz stehen 2016 an.

Von Ulrich Meinhard 13.10.2015, 19:25

Schönebeck/Staßfurt l Fördermittel in Höhe von rund zehn Millionen Euro hat der Salzlandkreis für Baumaßnahmen zur Behebung der 2013 entstandenen Hochwasserschäden abgefordert. Insgesamt hat die Kreisverwaltung 38 Anträge beim Landesverwaltungsamt eingereicht. Bislang sind Aufträge für 21 Baumaßnahmen ausgelöst worden, deren Umsetzung rund 1,4 Millionen Euro kosten wird; elf Maßnahmen sind bereits abgeschlossen.

Derzeit liegen Zuwendungs-, beziehungsweise Teilbescheide für 33 Maßnahmen in Höhe von rund 7,2 Millionen Euro vor. Diese Zahlen nannten Landrat Markus Bauer (SPD) und der Leiter des Eigenbetriebes Kreiswirtschaftsbetrieb, Ralf Felgenträger, im Gespräch mit der Volksstimme. Ihren Worten nach sind bislang überwiegend an Kreisstraßen entstandene Schäden, wie etwa Risse saniert, Streckenabschnitte grundhaft erneuert und Pflasterstraßen mit einer Asphaltdeckschicht überbaut worden.

Der Salzlandkreis muss Eigenmittel in Höhe von knapp 40 000 Euro für den Grunderwerb des Pappeldamms bei Calbe aufbringen, erklären Bauer und Felgenträger. Der Pappeldamm, der im Juni 2013 den Wassermassen nur bedingt standhalten konnte - die Fachleute reden davon, dass „massive Tragfähigkeitsschäden“ aufgetreten sind - wird demnächst erhöht und verbreitert. Allein in diese Maßnahme fließen Fördergelder von 1,25 Millionen Euro. Beginn der Arbeiten, im Maßnahmeplan ist es die Nummer 13, soll der 2. November sein, die Fertigstellung ist für den 30. Juni 2016 anvisiert.

Mit rund 1,7 Millionen Euro noch teurer wird der grundhafte Ausbau der Kreisstraße 1243 in Groß Rosenburg. Dieser Straßenabschnitt wurde nach dem Deichbruch komplett überflutet. Hier soll ein grundhafter Ausbau erfolgen, wann, kann noch nicht gesagt werden, die Planung erfolgt jetzt, die Bauausführung ist nach Fertigstellung von zwei anderen Maßnahmen vorgesehen. Nämlich: dem Neubau der Landgrabenbrücke (rund 600 000 Euro) und dem Neubau der Taubegrabenbrücke (ebenfalls rund 600 000 Euro), beide im Bereich Groß Rosenburg. Beide Brücken weisen Tragfähigkeitsschäden auf. Bei beiden Investitionen ist die Ausschreibung in diesem Jahr erfolgt, beziehungsweise läuft noch. Gebaut werden soll zeitgleich an beiden Brücken vom 21. März bis 21. Oktober 2016 und zwar durch Mitarbeiter einer Firma, damit hier alles in einer Hand liegt. Bei beiden Brücken würde eine Reparatur genauso teuer werden wie ein Neubau, weshalb die Entscheidung für Neubauten nicht schwer fiel. Im dritten Quartal 2016 könnten die Brücken fertig sein. Wenn alles gut geht.

Rund 624 000 Euro wird die Erneuerung der Asphaltdeckschicht der Straße zwischen Patzetz und Groß Rosenburg kosten. Auch hier sind Tragfähigkeitsschäden aufgetreten. Ein Zuwendungsbescheid liegt vor. Die Bauausführung soll beginnen, wenn die 1,7-Millionen-Euro-Maßnahme in Groß Rosenburg abgeschlossen ist.

Auch im Schönebecker Ortsteil Ranies, der während der heißen Phase im Juni sogar evakuiert worden ist, ist es durch den Druck des Wassers zu Tragfähigkeitsschäden der Straße gekommen, Spurrillen und Absackungen sind aufgetreten. Ein Fördermittelantrag in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro ist gestellt.

Siebentes Vorhaben in der Liste der größeren Maßnahmen wird der grundhafte Ausbau der Kreisstraße in Wedlitz sein. Durch das Drängwasser ist der Untergrund und der Unterbau aufgeweicht gewesen. Nach ersten Schätzungen war ein Betrag zur Schadensbehebung von 200  000 Euro als ausreichend angesehen worden. Jetzt wird es aber doch wesentlich teurer. Auch hier ist ein Fördermittelantrag in Höhe von 1,2 Millionen Euro gestellt worden.

Der Ortschaftsrat Ranies ist übrigens aktiv auf die Kreisverwaltung zugegangen, wie Landrat Markus Bauer feststellt und auch begrüßt. So könne optimal kommuniziert werden, welche Arbeiten nötig sind, wann sie beginnen und voraussichtlich beendet sind.

Überhaupt müssen viele Absprachen auch zwischen den einzelnen Zuständigkeiten (Land beziehungsweise Landesamt für Hochwasserschutz, Kreis und Kommunen) erfolgen. Das Vergabegesetz muss eingehalten werden. Das Baurecht ist zu beachten. Auch die Notwendigkeit, dass Orte noch erreichbar sind. Würde in und rund um Groß Rosenburg zeitgleich gebaut, wäre der Ort quasi von der Außenwelt abgeschnitten. „Wir haben das gelöst“, versichert Ralf Felgenträger. Im Jahr 2018 soll alles fertig sein und der Hochwasserschutz einen Stand erreicht haben, dass selbst bei einer Flut wie 2013 das Aufschichten von Sandsäcken nicht mehr nötig sein wird.