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Eigentum Bauland in Bördeland ist besonders beliebt

Vor allem junge Familien sind an Bauland in Biere, Welsleben und Eggersdorf interessiert.

Von Ulrich Meinhard 17.02.2016, 16:40

Biere l Bauen in der Börde ist in. Von einem Boom zu sprechen, wäre wohl übertrieben, aber die Nachfrage nach Bauland ist auch in der Einheitsgemeinde Bördeland recht hoch. Das bestätigt auf Nachfrage Bördeland-Bürgermeister Bernd Nimmich. Insbesondere für Familien attraktiv scheinen ausgewiesene Baugebiete in Welsleben, Eggersdorf und Biere zu sein. Im Wohngebiet Welsleben Süd soll jetzt noch einmal eine Fläche zur Bebauung freigegeben werden. Der nötige Bebauungsplan hat jüngst den Gemeinderat passiert.

„Das Interesse ist dort sehr groß“, stellt Nimmich fest. Auch ohne Umfrage unter den Häuslebauern ist er sich sicher, dass dieses Interesse mit den vergleichsweise niedrigen Kosten für Bauland zu tun hat. Mit 30 bis 35 Euro pro Quadratmeter (vollerschlossen) liegt Bördeland landesweit im unteren und damit für Bauwillige attraktiven Bereich. In Magdeburg beispielsweise sind die Baupreise gerade im vergangenen Jahr nach oben geschnellt. Hier werden - je nach Grundstücksgröße - bis zu 100 Euro und mehr pro Quadratmeter fällig. Das dürfte denn auch erklären, dass unter den Bauherren einige sind, die aus dem Umland stammen. Magdeburger darunter, auch Schönebecker. „Bei den aktuell zinsgünstigen Krediten wollen junge Leute gerne bauen und suchen natürlich“, weiß Bördelands Bauamtsleiter Georg Skorsetz. Er und Nimmich verweisen auch auf die günstige Anbindung an die A 14, die einen Standortfaktor darstelle.

Dabei hat es die Einheitsgemeinde Bördeland keineswegs leicht bei der Ausweisung von Bauland für private Häuslebauer. „Wir sind eine Flächengemeinde ohne eindeutiges Zentrum. So etwas ist im Landesentwicklungsplan eigentlich gar nicht vorgesehen“, macht der Bürgermeister auf eine strukturelle Besonderheit aufmerksam. Behördenvertreter des Salzlandkreises und des Landes Sachsen-Anhalt würden die Bördeländer immer wieder darauf hinweisen, dass sie nur Bauland für den Eigenbedarf auszuweisen haben. „Es ist wie ein Riegel, der uns immer wieder vorgeschoben wird“, verdeutlicht Nimmich.

Er und Skorsetz sind sich natürlich bewusst, dass die Einheitsgemeinde Bördeland aufgrund der allgemeinen demografischen Entwicklung unbedingt auch Zuzug braucht. Zwar sei die Zahl der Geburten erfreulich hoch (Nimmich: „Wir sind fleißig.“), doch gebe es aufgrund der Überalterung der Bevölkerung auch viele Sterbefälle. „Wenn wir kein Bauland ausweisen können, gehen Bauwillige nach Osterweddingen oder Langenweddingen oder sogar ganz aus Sachsen-Anhalt weg“, argumentiert Georg Skorsetz. Einen gewissen Zuzug bekommt die Einheitsgemeinde durch das im vergangenen Jahr in Betrieb gegangene, von der Telekom-Tochter T-Systems betriebene Data-Center. Einige der hier beschäftigten knapp 120 Mitarbeiter liebäugeln mit einem Einfamilienhaus in Biere oder Umgebung.

Darüber hinaus bietet die Verwaltung auch Baulücken in den sieben Orten der Einheitsgemeinde an.