Städtepartnerschaft Pardubice rückt näher

Die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereines können einen Erfolg vermelden. Der Kontakt zum tschechischen Pardubice lebt auf.

Von Olaf Koch 31.05.2016, 17:25

Schönebeck l Lange Zeit herrschte regelrechte Funkstille. Die Schönebecker bemühten sich, einen anhaltenden Kontakt zur Partnerstadt nach Pardubice aufzubauen. „In den zurückliegenden Jahren gab es dort in der Stadt mehrere politische Wechsel im Rathaus“, fasste es Helmut Huppertz, Vorsitzender der Städtepartnerschaftsvereines Schönebecks, diplomatisch zusammen.

Einfacher gesagt: Schrieben die Schönebecker einen Brief an den Bürgermeister, weil dieser gerade gewählt war, gab es schon wieder einen Amtswechsel, noch bevor das Schreiben im dortigen Rathaus eintraf. „Es war schwierig, einen Ansprechpartner zu finden, der die Dinge in die Hand nahm“, so Huppertz. Zudem soll der Stadtrat von Pardubice schon vor Jahren einen Beschluss gefasst haben, die Partnerschaft mit Schönebeck wegen des mangelnden Engagements seitens der Elbestadt zu belassen.

Dass dies im Grunde nicht so ist, diesen Gegenbeweis traten die Schönebecker nun an: Mitglieder des Vereines fuhren kurzerhand nach Tschechien, um persönlich vorzusprechen. Wie Helmut Huppertz berichtete, machte sich eine kleine Reisegruppe auf dem Weg und wurde auch vom stellvertretenden Bürgermeister vor Ort freundlich empfangen. „Im Grunde waren die Pardubicer nicht abgeneigt. Sie sprachen sich weiterhin für einen freundschaftliche Beziehung und einem kulturellen Austausch mit uns aus“, so der Vereinsvorsitzende.

In die Arme spielt den Schönebeckern zudem eine Initiative des deutschen Botschafters in Tschechien in Prag. Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, eine Partnerschaft über das Goethe-Institut in Pardubice aufzubauen. „Diesem Vorschlag wollen wir nachgehen“, so Helmut Huppertz.

Um die Partnerschaft mit der Stadt Pardubice mit Leben zu erfüllen, sollen nun die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen der Stadt aufgerufen werden. Angesprochen sind insbesondere Schulen und Vereine. Aus diesem Grund wollen Helmut Huppertz und Vorstandsmitglied Markus Baudisch demnächst Gespräche mit Verantwortlichen der Maxim-Gorki-Schule und der Schule „Am Lerchenfeld“ führen. „Dabei soll eine gemeinschaftliche Arbeit mit Pardubice ausgelotet werden. Ziel wäre ein möglicher Schüleraustausch“, blickt der Vereinsvorsitzende ein wenig in die Zukunft.

Pardubice liegt gut 100 Kilometer östlich der Hauptstadt Prag an der Einmündung der Chrudimka in die Elbe. Die Stadt wurde das erste Mal 1295 erwähnt. Pardubice ist dreimal so groß wie Schönebeck und hat fast 90 000 Einwohner. Der Eishockeyclub HC Pardubice spielt in der Extraliga und gewann mehrmals den Meistertitel. Im kommenden Herbst findet in der Partnerstadt ein Fest statt, daran können auch Schönebecker teilnehmen.

Im Internet: www.pardubice.eu/en/