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Abitur Zeugnisse für Schönebecks Abiturienten

Erstmals auf dem Grund und Boden des Schönebecker Dr.-Carl-Hermann-Gymnasiums wurden am Sonnabend Abiturzeugnisse übergeben.

Von Olaf Koch 29.06.2020, 01:01

Schönebeck l Was die Lehrer bisher nur gehofft und bestenfalls vermutet haben, konnte in den vergangenen Wochen unter Beweis gestellt werden: Die Schüler sind studierfähig. Denn „Dank“ der Corona-Krise war ein Unterricht im Haus unmöglich, so dass die Mädchen und Jungen zu Hause auf sich gestellt waren. „Und: Ihr könnt euer Lernen alleine organisieren, ihr nutzt die Instrumentarien, die wir euch zur Seite gestellt haben“, freut sich Schulleiter Ulrich Plaga.

Als mit Corona das Miteinander auf Null gefahren werden musste, waren die Schüler in der spannenden Zeit vor den Prüfungen auf sich allein gestellt, sie waren eigenverantwortlich und haben diese Situation gemeistert, wie der Schulleiter den Jahrgang 2020 lobt. „Plötzlich ging das, was wir immer gefordert haben.“

Insgesamt scheint Corona den Abiturienten nicht geschadet zu haben. Mit einem Notendurchschnitt von 2,27 liegt der aktuelle Abijahrgang 2020 ein bisschen besser als im Vergleich zum Jahr 2019 und wird sich sicherlich auch sehr gut im Landesdurchschnitt behaupten können. Am Sonnabend bekamen 63 junge Erwachsene ihre Abiturzeugnisse überreicht, weitere mindestens sechs Zeugnisse werden am 7. Juli folgen.

„Erfolg ist ja so ein persönliches Ding. Für den einen ist es ein großer Erfolg, das Abitur bestanden zu haben. Für den anderen ist vielleicht mit einem Durchschnitt von 1,5 der Medizinstudienplatz futsch. Wir haben uns angewöhnt, immer nur stur auf die absoluten Zahlen zu schauen und die relativen Erfolge außer Acht zu lassen“, gibt Ulrich Plaga zufrieden seinen Schülern mit auf den zukünftigen Weg.

So dankt nicht nur er, sondern loben auch die Schüler in ihren Worten die Tutoren: Grit Lundershausen, Kerstin Hammacher, Christine Lübke und Harald Schulze. In sehr warmen Worten danken die Abiturienten vor allem ihren Eltern und Lehrern, vergessen aber nicht, auch das Hausmeisterteam zu erwähnen.

Es ist eben ein ganz besonderer Jahrgang gewesen, nicht nur im Hinblick auf die Menschen, sondern auch wegen die völlig neuen gesellschaftlichen Situation. Das sagt der Vorsitzende des Fördervereins des Gymnasiums, Christian Schlünz, der die Dr.-Carl-Hermann-Medaille an Linda Klingenstein, Clara Kubsch, Lisa-Marie Teufel, Marvin Marko Wagner und Levi Julius Sochor übergibt.

Zum Schluss fließen noch Tränen, als den Jugendlichen bewusst wird, dass mit diesem Moment ein gemeinsames Stück Zeit endet. Schulleiter Plaga gibt den Schülern den Rat, dass alles Wissen der Welt nicht reicht, wenn man es nicht anwenden kann. „Man muss das Heft des Handelns in die Hand nehmen, der Studierstube entfliehen, die Komfortzone zwischen Schulheft, Facebook und Spaghetti Carbonara verlassen.“

Auf Grund der Corona-Vorgaben waren am Sonnabend, 27. Juni, nur die Schüler zur Zeugnisübergabe eingeladen, Eltern nicht. Schön wäre es gewesen, sie wenigstens digital teilhaben zu lassen – wenn mit Kameras die zweistündige Feierstunde im Internet gestreamt worden wäre.