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Adventsbasteln Fingerfertigkeiten fördern

Frühförderstelle und Hort der Lessingschule in Calbe hatten zum Adventsbasteln eingeladen.

Von Susann Salzmann 11.12.2017, 07:00

Calbe l Nein, dem Kommerz muss nicht immer der Vorzug eingeräumt werden. Es müssen am Weihnachtsbaum nicht unbedingt die teuersten und glitzerndsten Kugeln hängen. Selbstmachen ist viel schöner. Das findet zum Beispiel Philip Berner. Der junge Vater hat mit seinem Söhnchen Mattis den ersten Weihnachtsstecker fertig. Kurz darauf arbeitet das Vater-Sohn-Gespann schon am nächsten. Natürlich sollen die Weihnachtsstecker aus Tonpappe nicht in einer Schublade deponiert, sondern vollkommen sichtbar das Kreativvermögen der Familie zur Schau stellen.

Das Adventsbasteln biete darüber hinaus die wunderbare Möglichkeit, die Fingerfertigkeiten des Sprosses zu fordern und zu fördern, findet sein Vater. Nach der weißen Tonpappe greift der kleine Calbenser zur grünen. Ein Tannenbaum soll es werden. Was dazu noch benötigt wird? Ein hölzerner Spieß und Augenmaß. In Wellenoptik wird die in Streifen geschnittene Tonpappe auf den Spieß geschoben. Und ganz oben kommt die Spitze, die feinsäuberlich ausgeschnitten wird.

„Wer Hunger hat, kann jederzeit zugreifen“, deutet Ellen Ende auf Kuchen, der vom Elterncafé der Arbeiterwohlfahrt-Kita „Haus des Kindes“ in Calbe gebacken wurde. Ende leitet die Frühförderstelle in der Saalestadt. Um in der Adventszeit für alle Interessierten ein kreatives Angebot zu schaffen, entstand die Idee des Adventsbastelns.

Diese wird zusammen mit Erzieherinnen des örtlichen Hortes umgesetzt. Die Materialien werden von der Stadt finanziert. Unklar daher, warum die Resonanz niedriger als gewünscht ausfällt. „Schade, dass sich die Leute zwar beschweren, wenn einmal keine Veranstaltung ist, auf der anderen Seite nicht hingehen, wenn Veranstaltungen angeboten werden“, wirkt Ende zeitweise enttäuscht. Die Räumlichkeiten in der Gaststätte „Brauner Hirsch“ sind gut gefüllt. Aber es gab Jahre, in denen es schon voller gewesen ist. Das wolle man sich für die nächsten Auflagen wieder zum Ziel setzen.

Alles sei perfekt, verkündet der achtjährige Erik Fetter. Wichtig ist für den Jungen aus Schwarz, dass er kreativ sein und tüfteln kann. Beim Falten zweier Fröbelsterne konnte er genau das erledigen. Tauchte hier und da eine Frage auf, fand Erik in Janina Lehmann, die sonst im Hort die Bastelmaterialien auspackt, eine kundige Expertin.

Für Sebastian Ende kommt die lockere Basteleinheit einer Lehrstunde gleich. Nachdem sich bei dem gelernten Drucker eine Allergie bildete, konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben. Als selbsternannter Ruhepol hat er sich für eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher entschieden. „Ich lerne das Handwerk nun von der Pieke auf. Nur keine Schnellbesohlung“, meint der 39-Jährige und widmet sich der bastelnden Marie.