Kinder- und Jugendbeirat fordert Treffpunkte in der Stadt Angebote für Jugendliche in Schönebeck: Note 4
In wenigen Tagen wird die Skate- und Pumptrackanlage eröffnet. Sie ist eines der Projekte, die vom Kinder- und Jugendbeirat Schönebeck initiiert wurden. Warum das Gremium kürzlich mehrere Mitglieder verlor und wo es beim Jugendangebot in der Stadt noch klemmt, erklärt die Vorsitzende Lara Grube.

Schönebeck - Der Jugend eine Stimme geben. Das war eines der Hauptziele, mit dem der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Schönebeck vor acht Jahren ins Leben gerufen wurde. Eines der Projekte war die Errichtung des Skateparks an der Sökerstraße. Verwaltung und Stadtrat sind damals von dauerhaft 15 Mitgliedern ausgegangen. Aktuell sind nicht mal mehr die Hälfte davon dabei: Sechs aktive Mitglieder zählt der Rat zurzeit. Warum ist das so?
„Das Leben lebt sich weiter. Wir machen das alle ehrenamtlich, haben nebenbei noch viele weitere Aufgaben, da finden einige einfach nicht mehr die nötige Zeit für unseren Rat“, erklärte Lara Grube. Studium, Abiturstress oder eben andere Ehrenämter seien Gründe dafür, warum zuletzt mehrere Mitglieder den Rat verlassen haben.
Co-Vorsitzende Lara Grube ist aber optimistisch, dass bald wieder mehr Mitglieder mitmachen. Im September würden drei neue junge Menschen offiziell aufgenommen. Diese seien über persönliche Bekanntschaften der jetzigen Mitglieder mit dem Kinder- und Jugendbeirat in Kontakt gekommen. Stadträte hatten bei der letzten Sozialausschusssitzung, bei der die Austritte aus dem Gremium publik wurden, mit der Verwaltung darüber diskutiert, wie mehr junge Menschen für den Rat gewonnen werden können. „Einfach Briefe an die Schulen zu schreiben, ist der denkbar schlechteste Weg. Die Lehrkräfte sind ohnehin schon überfordert und so wird so ein Schreiben wenn überhaupt kurz in der Klasse vorgelesen und das wars“, meint Lara Grube.
Deutlich effektiver sei die Verbreitung über „Mund-zu-Mund-Propaganda“. Auch über die sozialen Medien erreiche man mehr junge Leute. Dem Instagram-Kanal des Kinder- und Jugendbeirats folgen zurzeit 214 Personen. „Dort eine größere Reichweite aufzubauen ist sehr zeitaufwendig“, erklärt die 21-Jährige. Die Studentin betont, dass das Gremium auch schon einiges geschafft hat. „Wir haben zum Beispiel für die jetzige Skate- und Pumptrackanlage damals eine große Umfrage unter Schönebecks Jugendlichen gemacht und sind mit der Idee dann auch zum Bürgermeister gegangen“, betont Grube.
Jugendangebote: Note 4 für die Stadt
Auch wenn die Errichtung des Skateparks absolut positiv zu bewerten sei, gebe es in der Stadt noch genügend Baustellen. „Ich würde der Stadt eine 4 geben“, antwortet Grube auf die Frage, welche Schulnote sie der Stadt in Sachen Angebote für Jugendliche geben würde. Sie kritisiert, dass es vor allem an Orten fehle, wo sich Jugendliche auch abends treffen können. „Egal ob Am Markt, im Kurpark oder auf der Salineinsel: Überall wurden Jugendliche irgendwann von Anwohnern weggescheucht, weil es hieß, dass sie zu laut waren. Das kann nicht sein“, ist Grube überzeugt. Gerade nach dem Ende der Pandemie-Maßnahmen sei es wichtig, dass sich Jugendliche persönlich treffen und sich austauschen können.
In diesem Jahr haben die Mitglieder unter anderem eine Osteraktion im Kurpark organisiert und waren mit Ständen auf Mieterfesten (siehe Foto) oder dem Kinder- und Familienfest auf der Salineinsel vertreten. „Die Stadt Schönebeck unterstützt vor allem durch das Sachgebiet Bildung und Soziales, das Kontakt mit den Schulen im Stadtgebiet hält und dort regelmäßig auf die Arbeit im Kinder- und Jugendbeirat aufmerksam macht“, teilte Stadtsprecher Frank Nahrstedt auf die Frage mit, was die Verwaltung unternehme, um mehr Leute für das Gremium zu gewinnen.