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Ausstellung Tierische Exoten in Plötzky

Das Bürgerhaus in Plötzky war Kulisse für 124 Tauben, Kaninchen und Hühner. Darunter ein paar seltene Exemplare.

Von Dan Tebel 30.10.2017, 04:00

Plötzky l Es ist kein Hobby für jedermann, doch es ist Sascha Hillmers Welt – die Kleintierzucht. Bereits drei Tage vor der Schau des Kleintierzuchtvereins „Alte Elbe“ Plötzky und Umgebung am 28. Oktober war der Vereinsvorsitzende in Gange, um das Bürgerhaus in eine Oase für Kleintierzüchter zu verwandeln. Da, wo sonst die Ortschaftsräte wichtige kommunalpolitische Entscheidungen treffen und die Bürger ihre Begehren äußern, standen Käfige mit Hühnern, Tauben und Kaninchen – dieses Jahr insgesamt 124.

„Der Aufbau kostet schon eine Menge Arbeit“, erzählt Sascha Hillmer, während er die Besucher – Fachpublikum und Interessenten seien ausgeglichen, sagt er – freundlich grüßt. Man kennt sich eben und der 28-Jährige ist froh, dass der Verein hier ausstellen darf, denn das sei nicht mehr selbstverständlich. Einige Regularien und behördliche Einwilligungen gelte es zu beachten, wenn die Kleintierzüchter die Früchte ihrer Arbeit zur Schau stellen wollen. Da freut sich Sascha Hillmer umso mehr, wenn es etwas Anerkennung für sein Hobby und dem damit verbundenen Aufwand gibt. Diese kam in Form des Schönebecker Oberbürgermeisters Bert Knoblauch, der bereits seit einigen Jahren die Ausstellung in Plötzky besucht. „Er steht unserem Hobby auch sehr nah“, so Hillmer.

Ein Besuch lohnte sich ohnehin, denn es gab so manchen Exoten zu bestaunen, zum Beispiel südamerikanische Araucana. Das sind schwanzlose Hühner, die grüne Eier legen. „Das ist nicht durch Züchtung entstanden, sondern ein genetisches Phänomen“, erklärt Hillmer. Zudem gab es Zwerg-Brahmas in drei Farbenschlägen, also Hühner der gleichen Rasse, aber mit völlig verschiedenen Farbmustern. Bei solchen Exoten können die Preise auch schon in die hunderte Euro gehen.

Da an dieser Ausstellung keine Züchter aus anderen Vereinen teilnahmen, stellten die Vereinsmitglieder selbst alle Tiere. Allen vorweg Mike Wagner mit 60 Hühnern.

Neu war in diesem Jahr auch eine kleine Videoecke, in der sich Gäste ein Zuchtvideo anschauen konnten. Generell wird in nächster Zeit, was Multimedialität angeht, etwas beim Kleintierzuchtverein von Plötzky und Umgebung passieren: Vereinsmitglied Sebastian Kaiser tüftelt an einem Internetauftritt. „Dort können wir uns mit Bildern präsentieren und auch über die Region hinaus Kontakte knüpfen“, erzählt Kaiser, der seit einem Jahr dabei ist und 17 eigene Kleintiere besitzt. Ein wichtiger Schritt für die Zukunft: „Genau solche Leute mit solchen Ideen brauchen wir, und darauf können wir auch stolz sein“, lobt Sascha Hillmer die Idee.

Und für den Züchternachwuchs hat der Plötzkyer Sebastian Kaiser auch gleich noch gesorgt. Sohn Emil Achtel (4) will nächstes Jahr seine ersten Tiere ausstellen – Hühner sollen es werden, weiß er jetzt schon. Sein Papa hat auch einen Plan, womit es los- gehen soll – Antwerpener Bartzwerge.

Emil ist das jüngste Mitglied im Verein, 81 Jahre zählt der Älteste. Insgesamt sind 20 Züchter bei den Kleintierzüchtern aus Plötzky und Umgebung, die sich im Dezember 1981 gegründet haben, aktiv. Darunter auch vier Frauen, erzählt Hillmer. Das sei eine gute Quote und in der Branche nicht üblich.

Und diese gute Quote fand sich auch gleich bei den Siegern des Wettbewerbs um die schönsten Tiere wieder. Dort konnte sich Dorothea Ulrich mit den Vorwerk-Hühnern den ersten Platz sichern. Bei den Zwerghühnern siegte Jens Lögler aus Glinde mit seinen Zwerg-Brahams. Mit seinen Texaner-Tauben holte sich Christian Zickuhr einen ersten Platz bei den Tauben, bei den Kaninchen haben die Zwerg-Widder von Mirko Bade die Jury überzeugt.