Wilhelm-Hellge-Straße Auto-Verkehr: Stadt Schönebeck verteidigt Sanierung der Wilhelm-Hellge-Straße
Die Stadtverwaltung bezieht Stellung zum „Auf und Ab“ auf Schönebecks wichtiger Verkehrsachse.

Schönebeck - Die Sanierung der Wilhelm-Hellge-Straße löste kontroverse Diskussionen unter Schönebecks Autofahrern aus (Volksstimme berichtete). Die Stadtverwaltung liefert nun eine Erklärung für die Huckel in der frisch asphaltierten Hauptverkehrsachse.
Es handelte sich, so Stadtpressesprecher Frank Nahrstedt, bei der Maßnahme um eine Sanierungsmaßnahme, mit dem Ziel, die vorhandenen Schäden im Fahrbahnbereich zu beseitigen. Dabei seien lediglich die Fahrbahndecke aus Asphalt abgefräst und durch neue Asphaltschichten ersetzt worden. Die vorhandenen, weitestgehend gut erhaltenen Bordanlagen und die Rinnensteine der Gosse seien dabei erhalten geblieben. Bei der Gosse handele es sich um eine sogenannte Pendelrinne.
Die Gosse ist eine Pendelrinne
Dabei weise die Gosse kein stetiges Gefälle in eine Richtung auf, sondern es wechsele von Straßenablauf zu Straßenablauf die Fließrichtung. „Das insgesamt geringe und für den Regenwasserabfluss nicht ausreichende Längsgefälle der Wilhelm-Hellge-Straße erfordert diese Pendelrinne“, so der Pressesprecher.
Der Asphalteinbau erfolgte in einem Zug auf der ganzen Straßenbreite, „womit auf die wartungsaufwendige und für Schäden anfällige Mittelnaht verzichtet werden konnte“, sagt Nahrstedt. Diese Maßnahme sei nachhaltig.
Verwaltung: Entspricht fachlichen Vorschriften
Die beidseitige Pendelrinne, die Einhaltung eines konstanten Quergefälles sowie der fachlich erforderliche gleichmäßige Aufbau der Asphaltschichten bildeten laut Verwaltung die höhenmäßigen Zwangspunkte für den Verlauf der Gradiente und bestimmen somit die horizontale Lage der Straßenoberfläche, wie sie jetzt vorzufinden ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Wellen sind notwendig, damit das Regenwasser vernünftig in die Gosse abfließen kann. Die an die Pendelrinne angepasste, neu hergestellte Straßenbefestigung entspräche den fachlichen Vorschriften.
Viel Kritik in sozialen Netzwerken
Für Autofahrer und andere Nutzer ist dieser Umstand nur schwer verständlich und sorgt für Entrüstung. „Da hat man die Hellge-Straße aber ordentlich verschlimmbessert“, kritisiert Volksstimme-Leser Dirk Wege. „Oder ist das eine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung?“
In sozialen Netzwerken, vor allem in einer Schönebecker Facebook-Gruppe, kommentierten Nutzer den Volksstimme-Artikel, der dort eingestellt wurde, mit Argwohn und Unverständnis. „Es ist echt witzig dort lang zu fahren. Gott sei Dank sind dafür nur 200.000 Euro drauf gegangen“, kommentiert ein Nutzer. Ein anderer bezeichnet die Arbeiten als „Schulprojekt einer Grundschule“ und ein weiterer befürchtet Seekrankheit schon bei 30 Stundenkilometern.