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Badegewässer Bestnote für Seen im Salzland

Damit die Badegewässer und Seen im Salzlandkreis auch bedenkenlos genutzt werden können, werden sie regelmäßig kontrolliert.

Von Paul Schulz 11.08.2020, 01:01

Schönebeck/Staßfurt l Für nahezu alles in Deutschland gibt es eine Vorschrift, Richtlinie oder Norm – muss ja alles seine Ordnung haben. Daher ist es auch keine Überraschung, dass es in Sachsen-Anhalt eine Badegewässer-Verordnung gibt. Der Ursprung dieser liegt in der EU-Badegewässer-Richtlinie aus dem Jahr 2006.

Demnach wird die Qualität jeder offiziellen „EU-Badestelle“ anhand unterschiedlicher Kriterien überprüft. „Alle festgestellten Einflussfaktoren werden in Bezug auf die Badegewässerqualität und die Gesundheit der Badenden bewertet“, heißt es auf der Website des Gesundheitsministeriums.

Zuständig für die Kontrollen der Wasserqualität ist das jeweilige Gesundheitsamt im Landkreis. Diese nehmen während der Badesaison mehrfach Wasserproben und lassen diese im Landesamt für Verbraucherschutz untersuchen, unter anderem auf Bakterien wie Intestinale Enterokokken. Diese können nämlich Indikatoren für fäkale Verunreinigungen sein. Auf Grundlage der Bewertungen werden mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation abgeleitet.

Die Ergebnisse und das sogenannte Badegewässerprofil können online eingesehen werden. Dabei fällt jedoch etwas auf: Für den Salzlandkreis sind im Jahr 2019 lediglich sechs Badegewässer vermerkt. Darunter der Seepark Barby, das Strandsolbad Staßfurt, der Löderburger See, der Albertinesee, der Schachtsee in Wolmirsleben und das Strandbad Gerlebogk.

Im aktuellen Jahr sind es in der Region sieben „EU-Badegewässer“, da der Concordiasee Schadeleben hinzugekommen ist, erklärt Marianne Bothe aus der Pressestelle des Salzlandkreises.

Den Kolumbussee oder Gisela- und Edersee bei Plötzky oder andere Badestellen sucht man vergebens. Das liegt daran, dass sie nicht als EU-Badegewässer definiert sind. Kontrolliert werden diese und viele andere aber trotzdem.

Auf Nachfrage bei der Elb-Aue Naherholungsförderungsgesellschaft informiert Rezeptionistin Bäcker: „Im Sommer kommen mehrfach Vertreter der Gesundheitsbehörde und testen das Wasser. Schließlich wollen auch wir sichergehen, dass unsere Gäste und Dauercamper bedenkenlos die Seen nutzen können.“ Und an der Wasserqualität gebe es nichts zu beanstanden, so Bäcker.

Dass nicht nur die EU-Badegewässer kontrolliert werden, bestätigt auch Marianne Bothe. „Weitere Seen, wie zum Beispiel Blauer See, Gisela-/Edersee, Großer Waldsee und Grüner Waldsee, Kleiner Waldsee, Kolumbussee, Königssee, Langer-/ Felsensee, Tiefensee in Plötzky, Pretziener See, Froser Restloch und Kiesschacht in Güsten, werden vom Fachdienst Gesundheit des Salzlandkreises überwacht“, so Bothe.

Auch bei diesen Seen werden Wasserproben genommen. Laut Bothe müssen die Probenahmen über die gesamte Badesaison verteilt sein und der Zeitraum zwischen den Entnahmen darf auf keinen Fall einen Monat überschreiten. Ergänzend werden die Gewässer auch Sichtkontrollen unterzogen. Dabei wird auf Verschmutzungen, wie etwa teerhaltige Rückstände, Glas, Plastik, Gummi, Öl oder andere Abfälle geachtet. „Ebenso wird das Potenzial für eine etwaige Massenvermehrung von Cyanobakterien (Blaualgen) überprüft“, ergänzt Marianne Bothe.

Das bisherige Fazit für die Badesaison 2020: Alle Badegewässer im hiesigen Kreis befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand, so Bothe. Es spricht also nichts gegen ein kühlendes Bad in einem der Seen der Region.

Auch deutschlandweit betrachtet können sich die Seen sehen lassen. Laut Umweltbundesamt erfüllten im vergangenen Jahr 98 Prozent der Badegewässer die Qualitätsanforderungen der europäischen Badegewässerrichtlinie. Rund 93 Prozent wurden sogar mit der Bestnote „ausgezeichnet“ bewertet.