Gewässerqualität Badeseen im Salzlandkreis in exzellentem Zustand
Wenn die Temperaturen weiter steigen, dann steht ein erfrischendes Bad wieder ganz hoch im Kurs. Und umso schöner ist der Sprung ins kalte Nass, wenn man weiß, dass das Wasser Top-Qualität hat – und das ist bei den Seen im Salzlandkreis meist der Fall.

Schönebeck/Staßfurt - Der Sommer steht vor der Tür, die Temperaturen steigen. Klar ist, dass es dann wieder zahlreiche Menschen an die Badeseen der Region zieht. Damit sich bedenkenlos abgekühlt werden kann, werden die Badegewässer auch regelmäßig kontrolliert. Dabei haben die Gesundheitsämter vor allem die Wasserqualität im Blick.
Während der Badesaison, die von Mitte Mai bis Mitte September andauert, werden mehrfach Proben genommen und untersucht. Dabei wird die Wasserqualität durch die Bestimmung von zwei mikrobiologischen Parametern überprüft und eine Bestandsaufnahme aller möglichen Verschmutzungsquellen für jedes Badegewässer durchgeführt, heißt es auf der Website des Landesgesundheitsministeriums. Unter anderem wird dabei die Konzentration von Bakterien wie Intestinale Enterokokken oder Escherichia coli untersucht. Diese können nämlich ein Anzeichen für fäkale Verunreinigungen sein, was wiederum bei Menschen Erkrankungen verursachen kann.
Jährlicher Bericht
Anhand der Ergebnisse wird dann für jedes Badegewässer ein Profil erstellt, worin alle möglichen Einflussfaktoren auf die Wasserqualität ermittelt und bewertet werden. Grundlage dafür bildet übrigens die EU-Badegewässerrichtlinie. Seitens der Umweltagentur der Europäischen Union wird auch jährlich ein Bericht dazu veröffentlicht, wie es um die Qualität der einzelnen Gewässer steht. Auch Badestellen aus dem Salzlandkreis sind darin aufgeführt.
Und das Ergebnis? Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen! Von den sieben Badegewässern, die für den Salzlandkreis angegeben sind, werden fünf mit „ausgezeichneter“ Badewasserqualität (Bestnote) angegeben. Darunter sind der Albertinesee, der Löderburger See, das Strandsolbad Staßfurt, das Strandbad Gerlebogk und der Seepark Barby. Diese fünf Oasen der Abkühlung sind nun schon seit mehreren Jahren in Folge so gut bewertet. Aber auch die Wasserqualität des Wolmirslebener Schachtsees wird als „gut“ (zweitbeste Wertung) eingestuft. Der Concordiasee ist derzeit noch ohne endgültige Wertung. Das liegt daran, dass das Gewässer erst 2020 wieder als EU-Badegewässer angemeldet wurde und es somit noch nicht ausreichend untersucht ist, um es zu klassifizieren. Denn: „Die Einstufung eines Badegewässers kann - abge-sehen von bestimmten Ausnahmen – erst dann erfolgen, wenn mindestens 16 Untersuchungsergebnisse aus insgesamt vier Badesaisons vorliegen“, informiert das Gesundheitsministerium.
Wenn das Bakterienaufkommen in einem der Seen mal die von der EU vorgegebenen Maximalwerte überschreitet, so müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um die Verunreinigungen zu beheben. Laut der Badegewässerverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist bei „mangelhafter“ Wasserqualität mitunter auch ein Badeverbot auszusprechen, bis „nachweislich Maßnahmen zur Verbesserung der Badegewässerqualität ergriffen wurden“. Das ist bei den Seen im Salzlandkreis – zum Glück der großen und kleinen Wasserratten – aber nicht nötig.
Kontrolle anderer Gewässer
Aber natürlich gibt es neben den bereits genannten Badestellen noch einige weitere im Salzlandkreis. Zum Beispiel die Seen rund um Pretzien und Plötzky. Diese zählen zwar nicht zu den EU-Badegewässern, werden aber trotzdem regelmäßig von den Gesundheitsbehörden kontrolliert. Auch die Elb-Aue Naherholungsförderungsgesellschaft nimmt regelmäßig Wasserproben und schickt diese zur Untersuchung in ein Labor, erklärt Geschäftsführer Stephan Schmidt. „Und unser Wasser ist 1A“, freut sich Schmidt. Es spricht also nichts gegen ein Bad im Kolumbus- oder Edersee. Dass die Seen nicht als europäische Badegewässer klassifiziert sind, sei nicht schlimm, so Schmidt. „Ich glaube nicht, dass da allzu viele Menschen Wert drauf legen.“
Übrigens: Auch für den Rest Sachsen-Anhalts und Deutschlands zeichnet der Anfang Juni veröffentlichte Bericht der EU-Umweltagentur ein vorwiegend positives Bild. Rund 90 Prozent aller Seen, Küstengewässer und weiterer Badegewässer sind demnach in einem ausgezeichneten Zustand, was die Wasserqualität angeht. In Sachsen-Anhalt werden lediglich dem Stausee Kelbra (Mansfeld-Südharz) und dem Strandbad Obhausen (Saalekreis) keine ausgezeichnete beziehungsweise gute Wasserqualität bescheinigt. Ein Problem, das es im Salzland glücklicherweise nicht gibt.