Henschel Metallbau mit Außenwirtschaftspreis ausgezeichnet Bereiche Windkraft und Biogas sind für Metallbauer wachsender Markt
Stahlteile aus Tornitz werden nicht nur bundesweit, sondern in der ganzen Welt verbaut. Für seine internationalen Geschäfte ist Eckhard Henschel, Geschäftsführer der Henschel Metallbau GmbH, jetzt mit dem Außenwirtschaftspreis ausgezeichnet worden.
Tornitz. Ob riesengroß oder minimalistisch klein, in den Werkshallen der Henschel Metallbau GmbH in Tornitz wird alles gefertigt, was in irgendeiner Weise aus Metall besteht. Die Fußgängerbrücken, Landtechnik sowie die Teile für den Hallenbau und die Industrie werden dabei nicht nur deutschlandweit vertrieben, Aus Tornitz werden die Metallbauten weltweit geliefert. Deshalb ist Geschäftsführer Eckhard Henschel beim Außenwirtschaftstag der Handwerkskammer mit dem Außenwirtschaftspreis ausgezeichnet worden.
"Sehen Sie, wie ich mich freue", sagt Henschel wenige Tage nach der überraschenden Preisverleihung und zeigt auf seine vom Stolz geschwollene Brust. Mit dem Preis hatte der Tornitzer, der das Familienuntenehmern seit 1979 leitet, nicht gerechnet. Mit Freude plaudert er ein wenig aus dem Firmen-Nähkästchen. So habe das Tornitzer Unternehmen beispielsweise den Auftrag, für eine große Discounterkette die Einkaufswagenboxen zu konstruieren und zu bauen. Das passiere unter anderem in Zypern, Finnland, Gran Canaria und Bosnien. In Zürich zählt der Bau einer Gasreinigungsanlage zum Firmenspektrum, während in Dänemark eine Vorrichtung für die Verladung von Mehl gebaut werde.
"Wir kommen gut rum", fasst der 61-Jährige zusammen, der derzeit 100 Mitarbeiter beschäftigt. Zwar bekomme der Firmenchef momentan den Großteil seiner Aufträge aus Deutschland, doch "das Ausland entwickelt sich", schätzt er ein. Ein positiver Fakt der internationalen Geschäfte seien seiner Meinung nach die "teilweise guten Preise". Und: "Den Mitarbeitern macht das auch Spaß."
Seit circa zwölf Jahren sei der Tornitzer mit seinem Unternehmen schon im Ausland aktiv. "Doch erst in den vergangenen sechs Jahren hat sich das Auslandsgeschäft stark entwickelt", meint der Geschäftsführer. Seine Begründung dafür: "Man muss einen guten Namen in Deutschland haben."
Einmal ins Reden gekommen, erzählt der 61-Jährige so manch neckische Anekdote. "Als ich in England einen Auftrag hatte, habe ich extra einen Dolmetscher für englisch eingestellt", berichtet er. In Schottland dann habe dieser aber auch nicht weiterhelfen können. "Das ist, wie wenn man hier nach Bayern geht", erklärt Henschel mit einem Augenzwinkern.
Der Tornitzer blickt auf eine lange Tradition zurück. "Die älteste Urkunde, die ich gefunden habe, stammt aus dem Jahr 1919", berichtet der Mann, der das Familienunternehmern in fünfte Generation führt. Angefangen habe man mit Hufbeschlag und Reparaturarbeiten für die ortsansässigen Bauern. Auch wenn das Aufgabenspektrum bis heute um einiges erweitert wurde, so ist das Thema Landwirtschaft im weitesten Sinn noch immer aktuell für die Henschel Metallbau GmbH. "Wir bauchen zum Beispiel Maisschieber für Biogasanlagen oder Güllewagen, mit denen die Gülle über den Acker gefahren wird", erläutert der Unternehmer. Mit der Zeit habe er in seiner Branche neue Felder entdeckt. "Windkraft und Biogas sind die wachsenden Bereiche", schätzt er ein.
Damit der Tornitzer etwaige Trends nicht etwa verschläft, hat die Henschel Metallbau GmbH eine eigene Entwicklungsabteilung. "Der Kunde kann mit seinem Wunsch zu uns kommen und wir erfüllen ihm seinen Wunsch", wirbt er. Derzeit gehören Fluchttreppen für Schulen zu den viel gestellten Aufgaben. Die öffentlichen Aufträge seien aber nur ein Teil, die meisten Kunden des Tornitzers seien große Generalunternehmer. Nicht hinterm Berg halten will Eckhard Henschel mit Bauten wie der Salzblume in Schönebeck, dem Hundertwasserhaus in Magdeburg oder des Pretziener Wehrs. "Die Stahlteile der neuen Elbbrücke stammen auch alle von uns", sagt er.