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Busverkehr Eine "gefährliche Ecke" in Calbe

Die teilweise abgebrannte ehemalige Diesterwegschulein Calbe sorgt für Umleitungen. Ein Anwohner protestierte jetzt dagegen im Stadtrat.

Von Thomas Höfs 11.05.2020, 01:01

Calbe l Waldemar Sobotta hat genug vom Schulbusverkehr vor seiner Haustür. Er wohnt an der Ecke Große Deichstraße und Am Schloßanger. Seit die Große Angergasse im Herbst 2019 nach einem Brand des Dachgeschosses der ehemaligen Diesterwegschule gesperrt wurde, weil die Gebäuderuine nicht mehr standsicher ist, fahren die Schulbusse täglich an seinem Haus vorbei. Dafür sei der Schloßanger nicht gebaut, zeigt er nach der Stadtratssitzung auf die ersten Löcher im Asphalt.

Vor allem aber ärgert er sich über den Dreck, der mit der Zunahme des Straßenverkehrs verbunden ist. Vor allem auf der Rücktour von der Schule nutzen die Busse einen Teil des unbefestigten Schloßangers. „Ist es trocken, staubt es“, sagt er. Habe es dagegen geregnet, spritze das Wasser bis zum Haus. Unfälle habe es in den vergangenen Wochen bereits gegeben. „Das ist eine ganz gefährliche Ecke“, sagt er.

Die Kreuzung sei unübersichtlich. Problematisch sei zudem, dass der Schloßanger in beide Richtungen befahrbar sei. Für die Zeit der Umleitung wäre eine Einbahnstraßenregelung die bessere Lösung, schlägt er in der Fragestunde des Stadtrates in der vergangenen Woche vor. Die Stadt selbst ist seit Monaten bemüht, die Situation zu entspannen, versichert Bürgermeister Sven Hause.

Seit Wochen drängt er die Mitarbeiter der Kreisverwaltung nach eigener Darstellung regelmäßig den geplanten Teilabriss durchzuführen. Bislang scheiterte die Umsetzung des Vorhabens daran, dass die angefragten Entsorgungsunternehmen keine Preise nennen konnten, weil die infrage kommenden Deponien keine Preise für die Annahme angeben konnten. Selbst habe er sich in der Sache bereits erkundigt und mit Entsorgungsunternehmen gesprochen und dem Landkreis Hinweise gegeben, sagt er im Stadtrat.

Doch noch steht die Ruine der ehemaligen Schule. Wann der vom Landkreis geplante Teilabriss durchgeführt werden soll, steht bislang noch nicht fest. Mit dem Teilabriss könnte die Stadt die Große Angergasse als Hauptzufahrt zum Gymnasium, der Hegersporthalle sowie den Sport- und Freizeiteinrichtungen dahinter wieder öffnen. Die großen Busse müssten dann nicht mehr den Umweg über den Schloßanger nehmen.