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Bildung Calbe: Englisch lernen mit Muttersprachlern aus Großbritannien

Fünf Engländer unterrichten eine Woche lang 79 Schüler am Schillergymnasium in Calbe in ihrer Muttersprache. Wieso der Intensivkurs so beliebt ist.

Von Thomas Höfs 16.02.2024, 12:00
Schüler der fünften und sechsten Klassen lernen eine Woche ganz besonders  intensiv Englisch – mit Muttersprachlern.
Schüler der fünften und sechsten Klassen lernen eine Woche ganz besonders intensiv Englisch – mit Muttersprachlern. Foto: Thomas Höfs

Calbe. - Eine Woche lang üben 79 Schüler der fünften und sechsten Klassen des Schillergymnasiums die englische Sprache ganz intensiv.

Projektwoche mal anders

„English in Action“ heißt das Programm, welches die Mädchen und Jungen in dieser Woche begleitet. Dabei stehen nicht die Englischlehrer der Schule im Fokus. Vielmehr kommen für eine Woche fremde Lehrkräfte aus England an die Schule. Kathrin Nindel, die im Schillergymnasium Englisch unterrichtet, hat ihre Kollegen bereits zum zehnten Mal eingeladen. „Das ist eine kleine Premiere“, sagt sie. Sechs Stunden täglich beschäftigen sich die Schüler mit der Fremdsprache.

Die Teilnahme ist freiwillig, kostet die Eltern aber auch Geld. 135 Euro mussten die Elternhäuser für die Teilnahme ihrer Kinder jeweils an die Schule bezahlen. Je mehr Schüler dabei an der Aktion teilnehmen, desto preiswerter wird es für alle. Aus der Sicht der Fachlehrerin ist die Projektwoche unersetzbar. Denn eine Woche lang kommunizieren die Schüler in der Fremdsprache mit dem Lehrer. Denn die beherrschen nur einige Brocken deutsch, sagt Elisabeth Sieche.

Englisch lernen macht Spaß

Am Mittwoch zur Halbzeit waren die Schüler ganz angetan von den vergangenen Tagen. Nach einer Vorstellungsrunde mit den insgesamt fünf Lehrkräften von der Insel beschäftigen sich die Schüler mit einem Arbeitsheft. Die Aufgaben würden allerdings immer wieder unterbrochen von Spielen, um die Situation aufzulockern.

„Dabei lernen wir auch viele neue Wörter“, sagt Johanna Eckstein. Dabei erkläre der Lehrer die Bedeutung des neuen Wortes auf Englisch. Das tägliche Sprechen mache die Schüler nach eigenem Erleben sicherer in der Fremdsprache. „Das bringt für die Schüler ganz viel“, weiß Kathrin Nindel. Noch lange Zeit später profitierten die Schüler von der Intensivwoche und seien im Englischunterricht viel sicherer bei der Verwendung der Wörter, ist ihre langjährige Beobachtung. Die in der Woche gesammelten Erfahrungen können die Schüler im Unterricht nutzen. Denn es geht nicht nur um neue Vokabeln, sondern ebenso um Grammatik. Die lieben die Schüler in der Regel eher weniger.

Spielerischer Unterricht

Dennoch kommt die Woche bei ihnen sichtbar gut an. Zum Abschluss der Woche soll es zudem von den Schülern ein Theaterstück geben, kündigen sie an. Dabei wollen sie sich inhaltlich mit der Müllverwertung beschäftigen, auch ein Thema auf der Insel.

Noch lange werden sich die Schüler an die einzigartige Woche mit den englischen Lehrkräften erinnern. Das Programm gibt es übrigens schon seit zwei Jahrzehnten und hat sich bewährt. Denn Muttersprachler bringen die Fremdsprache ganz anders herüber als der Fachlehrer. Das spüren auch die Schüler, die täglich stundenlang an den Lippen der Gastlehrer hängen.

Leicht und verständlich im Alltag

Mit den neuen Erfahrungen soll den Schülern der Englischunterricht in der Zukunft leichter fallen. Für die sechsten Klassen heißt es im kommenden Jahr erneut, die Sprache in der Praxis anzuwenden. Denn jährlich besucht die Fachlehrerin mit den siebenten Klassen die Insel für einige Tage und zeigt ihnen dann, was es alles in England zu erleben gibt.

Dabei hat sie vor Jahren selbst schon einmal ein Jahr auf der Insel unterrichtet, schildert sie. Großbritannien ist ein beliebtes Reiseziel, für viele Schulen. Einerseits liegt es nicht so weit entfernt und ist damit leucht zu erreichen. Einige der Schüler, die jetzt an der Aktionswoche im Schillergymnasium teilnehmen, haben bereits England selbst schon erlebt. Die meisten waren allerdings noch nicht im Schulalter, als sie mit ihren Eltern dort zu Gast waren.

Top-Leistungen bei Wettbewerben

Für das Sprachverständnis und die Sprachfertigkeiten sind Reisen oder Intensivkurse allerdings wichtig, weiß Kathrin Nindel. Deshalb fördert sie das Sprachverständnis ihrer Schüler. Das zahlt sich dann bei den landesweiten Wettbewerben aus, an denen ihre Schüler seit Jahren ebenso teilnehmen. Hier standen die Calbenser Schüler in der Vergangenheit bereits oben an der Spitze der besten Englischschüler im Land oder auch auf Bundesebene.

Die intensiven Sprachkurse und die Reisen tragen dabei mit dazu bei, dass die Schüler bei den überregionalen Wettbewerben so gut abschneiden. Hier geht es nicht nur um das Sprachverständnis. Hier müssen sich die Schüler auch zu allerhand anderen wichtigen Fragen zur Geschichte und Geografie der englischsprachigen Länder bestens auskennen, weiß sie.