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CoronavirusPlexiglas als Virenschutz

Wie vielfältig die Schutzmaßnahmen gegen den Coronavirus ausfallen können, zeigen zwei Märkte in Schönebeck.

Von Paul Schulz 31.03.2020, 01:01

Schönebeck l Sicherheitsabstand – das ist wohl eine der wichtigsten Maßnahmen, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Auch in Geschäften und Supermärkten soll Distanz zu anderen Menschen gewahrt werden. Mindestens 1,5 Meter. Damit das umgesetzt wird, gilt seit Mittwoch eine neue Landesverordnung, die die maximale Kundenanzahl in einen Geschäft vorschreibt. Demzufolge müssen die Läden sicherstellen, dass sich nie mehr als ein Kunde je zehn Quadratmeter Verkaufsfläche im Markt aufhält.

Im Schönebecker E-Center dürfen sich laut Edeka-Sprecherin Alexandra Antonatus demzufolge maximal 50 Kunden gleichzeitig aufhalten und einkaufen.

Um dies zu kontrollieren, dürfen nur Kunden mit einem Einkaufswagen den Laden betreten. Und diese Wagen wurden limitiert. Es werden immer nur 50 Einkaufswagen zur Verfügung gestellt, sodass die Kunden immer nur nach und nach einkaufen können, teilt Antonatus mit. Diese Methode sei bereits erprobte Praxis in den Edeka-Märkten und helfe dabei, dass die Abstände auch beim Einkauf eingehalten werden können.

Des Weiteren erinnern Plakate und Lautsprecherdurchsagen die Kunden an die Einhaltung der geforderten Abstände. Aufsteller und Markierungen auf dem Boden erfüllen den gleichen Zweck.

Übrigens: Wer sich einen der 50 Einkaufswagen schnappt, der sollte keinen Schreck bekommen, wenn die Griffe klitschnass sind. Das ist kein Wasser oder gar der Schweiß des letzten Einkäufers, sondern Desinfektionsmittel. Sobald die Kunden ihren Einkauf beendet und den Wagen wieder zur „Sammelstelle“ bringen, werden die Griffe nämlich von Marktmitarbeitern ausgiebig mit Desinfektionsmittel besprüht.

Ganz ähnlich wird bei Kaufland verfahren. Auch hier sind die Einkaufswagen limitiert, um sicherzustellen, dass die maximal erlaubte Kundenzahl nicht überschritten wird und die Griffe werden regelmäßig desinfiziert, informiert Andrea Kübler, Mitarbeiterin in der Unternehmenskommunikation.

Wie in zahlreichen anderen Lebensmittelgeschäften auch, werden die Kassierer im E-Center und im Kaufland zusätzlich durch Plexiglasscheiben geschützt. Diese sollen verhindern, dass winzige Speichelpartikel, die beim Sprechen in die Umgebung geschleudert werden, abgefangen werden. Darüber hinaus sind die Marktmitarbeiter mit Schutzhandschuhen ausgestattet, teilen Antonatus und Kübler mit.

Die Märkte haben aber noch weitere Maßnahmen ergriffen, um Kunden und Personal vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. „In den Obst- und Gemüseabteilungen bitten wir unsere Kunden explizit, nur die Ware anzufassen, die sie kaufen möchten. An unserem Backshop weisen wir extra darauf hin, die Backwaren nicht mit den Händen anzufassen. Die Brotschneidemaschinen stehen derzeit nicht zur Verfügung“, zählt Kübler weitere Schutzmaßnahmen im Kaufland auf.

Darüber hinaus wurden im E-Center in Schönebeck sowohl das Personal als auch die Sicherheitskräfte aufgestockt, um die nötigen Einlasskontrollen durchzuführen, so Alexandra Antonatus. Zudem würde das Ordnungsamt regelmäßig Kontrollen durchführen. „Amt und Kunden geben eine deutlich positive Rückmeldung, dass mit dem Einlass von rund 50 Kunden zeitgleich nun die Einhaltung des Abstandes eingehalten wird“, sagt die Edeka-Sprecherin.

Und auch zum Schluss des Einkaufes – beim Bezahlen – gibt es eine Variante, die als bevorzugt gilt. So werden die Kunden im Kaufland gebeten, sofern möglich, bargeldlos beziehungsweise kontaktlos mit der EC-Karte zu bezahlen.