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Coronavirus Vorerst keine Sperrstunde im Salzland

Eine Allgemeinverfügung für den Salzlandkreis gibt es jetzt zwar, in Kraft tritt diese aber erst ab einem Inzidenz von 35 Infizierten.

Von Bianca Oldekamp 23.10.2020, 18:29

Schönebeck/Staßfurt l Im Salzlandkreis steigen die Corona-Zahlen weiter. Zwei Neuinfektionen kamen am Freitag hinzu, 16 waren es am Vortag. Das teilte der Fachdienst Gesundheit des Salzlandkreises mit. „Die Situation mit Reiserückkehrern nach den Herbstferien, ist aber nicht einschätzbar“, sagt Landrat Markus Bauer (SPD) am Freitag, 23 Oktober 2020, während einer Pressekonferenz.

Insgesamt gibt es aktuell 90 Corona-Infizierte im Salzlandkreis. Der Inzidenzwert lag am Freitag bei 29,19 (Donnerstag: 32,9), damit aber noch unter der kritischen Schwelle in Bezug auf die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Erst wenn die Fallzahlen die kritische Marke von 35 Infizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht hat, müssen weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen werden.

Deshalb hat der Salzlandkreis jetzt eine Allgemeinverfügung erstellt, die laut Bauer ein Ultima Ratio also das letzte geeignete Mittel darstellt. Veröffentlicht wird die Allgmeinverfügung im Wortlaut erst, wenn sie in Kraft treten muss. Der Landrat berichtet bei der Pressekonferenz am Freitag in der Bernburger Kreisverwaltung aber soviel: Eine Maskenpflicht soll es im Freien nur dort geben, wo 1,5 Meter Abstand nicht eingehalten werden können, Sperrstunden soll es vorerst keine geben. Privatfeiern würden auf maximal 15 Teilnehmer beschränkt, öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen auf 100 Personen, unter freiem Himmel auf 150 Personen.

Grundsätzlich sei es sein ausgeschriebenes Ziel, dass Kitas, Schulen und öffentliche Einrichtungen nicht noch einmal wie im März coronabedingt schließen müssen.

Einen Überblick über das aktuelle Infketionsgeschehen im Salzlandkreis liefert für jedermann einsehbar seit Montag ein Corona-Dashboard auf der Homepage des Salzlandkreises. Hier zeigt der Kreis unter anderem, wie viele aktive Infektionen es in den kreiszugehörigen Städten und Gemeinden jeweils gibt, wie diese sich zum Vortag verändert haben und welche Farbe die Corona-Ampel (Anzahl der bestätigten Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnern) für den Kreis gerade steht (bis 35 = grün; 35 bis 49 = gelb; ab 50 = rot).

Was diese Corona-Ampel angeht, so handelt es sich um die, die nach den Vorgaben des Bundes geschaltet wird und die darüber entscheidet, ob weitere Maßnahmen in einem Landkreis getroffen werden müssen. Das Ampel-Konzept des Landes Sachsen-Anhalt, das sich in seinen Grenzwerten von dem des Bundes unterscheidet, legt fest, ab welchen Inzidenz-Wert Tests in Landkreisen ausgeweitet werden müssen.