Künstlerin zum sechsten Mal Gast in Schönebeck / Ausstellung bis 30. September "Das Holz spricht mit mir" - Rosemarie Grunow stellt Werke im Soleturm aus
Toskana, Dänemark, Namibia - Rosemarie Grunow war schon fast überall auf der Welt. Doch statt Accessoires bringt sie Holzstücke von ihren Reisen mit nach Hause. Alle erzählen eine Geschichte und ihre Werke stehen nun im Schönebecker Soleturm.
Schönebeck l "Das Holz spricht mit mir. Der Strand kann noch so breit sein, ich finde ein außergewöhnliches Stück Holz, das irgendwo vergraben liegt", erzählt Rosemarie Grunow. Aus ihrem außergewönlichen Hobby hat sie eine Ausstellung zusammengestellt, die nun bis 30. September im Soleturm zu sehen ist. Am Sonnabend war Eröffnung.
So sind verschiedene Skulpturen aus Holz in den Etagen des Soleturms zu sehen. "Ich möchte erreichen, dass sich die Leute mit dem Material beschäftigen", erklärt die Künstlerin. Dabei werden die Fundstücke nicht weiter bearbeitet. "Die Dinge finde ich so. Ich mache sie dann etwas sauber und mein Mann baut eventuell dazu passende Gestelle, aber mehr passiert nicht", informiert Rosemarie Grundow. Kleinere Skulpturen schmücken den oberen Bereich. Im unteren Bereich finden große Holzrahmen mit einem von ihr gestalteten Kunstwerk ihren Platz. "Jedes Stück Holz erzählt eine Geschichte. Das waren mein Krankenhaustüren, die haben viel Leid gesehen, da musste einfach mal was schönes rein", sagt die extrovertierte Künstlerin.
Im "früheren Leben" war sie Lehrerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Stendal und hat drei Kinder großgezogen. Die Liebe zur Kunst ist in dieser Zeit bereits entstanden. Ich war mein Leben lang Kunstlehrerin und die Leidenschaft es weiter zu machen, kam dann einfach so. Mittlerweile kombiniert sie die Reisen zu ihren Traumzielen mit der künstlerischen Suche. Dänemark, Südfrankreich, Toskana oder Namibia stehen da ganz oben auf der Liste. "Ich suche nicht, ich finde. Man muss nur die Augen öffnen", sagt die 69-Jährige und fügt hinzu: "Holz ist so ein wunderbares Material. Alles hat einmal gelebt und das macht es so besonders", betont die Stendalerin.
Bereits zum sechsten Mal stellt sie in Schönebecker Soleturm aus. "Ich komme gerne hier her. Der Raum hat eine wundervolle Atmosphäre", lobt sie. Auch Gastgeberin Sibylle Schulz, Betriebsleiterin des Soleparks, ist über den erneuten besuch erfreut. "Es steckt so viel Fantasie in ihr, dass sie Außergewöhnliches schafft. Wir freuen uns, sie wieder begrüßen zu dürfen", betont die Betriebsleiterin.
Holz und Kunst reichen aber für die kreative Ader der Rentnerin nicht aus. Neben Fotografien und Gedichten schreibt sie auch gerade ein Buch, aus dem sie zur Eröffnung ein paar Kapitel vorlas. "Ich habe einmal gesagt, wenn ich nicht mehr laufen kann, schreibe ich mal alles für meine Enkel auf. Nun ist es doch etwas früher geworden", sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Kleine Mosaiksteine aus ihrem Leben hat sie gesammelt und witzig niedergeschrieben.
Die Ausstellung der 69-Jährigen ist noch bis zum Ende der Saison am 30. September zu bestaunen.