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Dickbootcup  "Bürgermeisterschreck" erfolgreich

26 Mannschaften gingen bei der 13. Dickboot-Regatta im Seepark Barby an den Start.

Von Thomas Linßner 18.06.2018, 18:00

Barby l Wer hätte das gedacht: Donald Trump war in Barby. Verzweifelt suchte er an jenem lauschigen Sommerabend seine Melania. Dick war aber auch da, der sich nach Doof umguckte. Und der Wolf fahndete nach den sieben Geißlein …

Diese illustre Aufzählung lässt einigen Spaß vermuten. Den hatten die so bezeichneten Mitarbeiter der Lebensmittelfirma Cargill, die alle Jahre wieder ihren - na, sagen wir mal - Brigadeabend am Barbyer „Seepark“ veranstalten. Mitarbeiter aus dem In- und Ausland treffen sich dann zum Sportfest, um bei einer Dickbootregatta gegeneinander anzutreten. Was das Miteinander stärkt, wie sich die Cargill-Werksleitung einig ist. Denn Donald konnte beispielsweise aus Polen kommen, Doof aus Deutschland. Am Ende saßen alle - im übertragenen Sinne - in einem Boot.

Die Sportler der SSV-Abteilung Kanu sind Ausrichter des Dickbootcups, der in diesem Jahr zum 13. Mal über das Wasser des „Seepark“ Barby kellte. Sie sind froh darüber, dass sich Cargill mit einklinkt. Wurden doch kürzlich in Calbe die Dickbootrennen infolge schrumpfender Beteiligung eingestellt.

Insgesamt 26 Mannschaften gingen im „Seepark“ an den Start, acht davon kamen von Cargill. Fachkundige Steuermänner wurden gestellt. Ihr Einsatz war nicht unwesentlich: Das Steuerpaddel lenkte das Boot in die richtige Richtung, die Taktrufe brachten die Choreografie der Paddler in Ordnung. Um einen geordneten Start bemühte sich ein Motorboot-Mann, der die Boote auf Höhe brachte.

Gefahren wurde eine 200-Meter-Distanz. Für untrainierte Damen und Herren ein ganz schönes Feld, wenn man die verschiedenen Trainings- und Qualifikationsläufe bedenkt.

Einige Angler auf dem See und im Schilf hatten in diesem quirligen See-Abschnitt schlechte Karten. Denn der Wettkampftrubel ließ die Fische in tiefere Regionen abtauchen.

Am Ufer bereiteten sich die Dickboot-Kollektive mehr oder weniger angespannt vor, die zum Teil originelle Namen hatten. So nannten sich die Damen des Faschingsvereins Steckby „Die Schnatterenten“, deren Mix (Frauen und Männer in einem Boot) „Die Bibergeilen“. Das weniger etwas mit irgendwelchen sexuellen Ambitionen zu tun hat, sondern das Sekret des Bibers meint, den es in Steckby gibt. Dem Bibergeil wurden nahezu magische Kräfte nachgesagt. Und da es vielseitig verwendbar war, wurde es noch vor hundert Jahren mit Gold aufgewogen.

Zur Tradition ist es geworden, dass ein Boot mit Kommunalvertretern gegen ein Dickschiff voller Gargill-Chefs antritt. Ersteres hieß der vorauseilenden Abschreckung wegen „Bürgermeisterschreck“, letzteres gestand „Die Untrainierten“. Das Bürgermeisterboot machte seinem Name Ehre: Darin saßen die Ortschefs Torsten Reinharz (Barby), Bert Knoblauch (Schönebeck), Bernd Nimmich (Bördeland), Denis Funk (Wespen) und Andreas Gutsche (Gnadau). Komplettiert wurde die Sportfuhre von kommunalen Mitarbeitern aus der zweiten Reihe. Bei Cargill hatte der Barbyer Werksleiter Klaus Rinne Manager, Finanzer, Prozessoptimierer oder Pressesprecher um sich geschart.

Am Ende gewann der „Bürgermeisterschreck“ mit einer Bootslänge.

Hervorzuheben ist das Engagement der vielen ehrenamtlichen SSV-Helfer, die tagelang - mit Vorbereitung und Aufräumen - die Dickschiff-Regatta unterstützten. Ohne sie wäre dieses Sportfest nicht möglich.