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Ostelbischer Ortschaftsrat im Gespräch mit dem Straßenverkehrsamt Diskussion um Parkraumnot in Plötzky

Von Kathleen Radunsky-Neumann 20.12.2013, 02:06

Parkraumnot - gibt es in Plötzky zu wenige Möglichkeiten, das Auto abzustellen? Mit dieser Frage haben sich die sechs Mitglieder des Ortschaftsrates während ihrer Sitzung am Mittwochabend beschäftigt.

Plötzky l Am Kloster, die Magdeburger Straße sowie die Schulstraße sind am Mittwoch in der Ortschaftsratssitzung Plötzky diskutiert worden. Sie alle haben gemein, dass es Streitereien wegen des Parkens gibt.

Als erstes ging es um die Straße Am Kloster. Hier gab es schon länger Diskussionen in Plötzky, so dass Silvia Franke, Sachgebietsleiterin beim Schönebecker Straßenverkehrsamt, zur Klärung einbezogen wurde. "Es hat massive Beschwerden gegeben, dass Pkw in Zufahrtsbereichen parken", berichtet Franke. Dadurch sei der fließende Verkehr in der Straße behindert. Für Silvia Franke eigentlich ein Problem, dass nicht ihrer Aktion bedarf, fasst sie zusammen. Denn dem "Grunde nach gibt es keine Notwendigkeit für eine Beschilderung". Doch die Beschwerden ebbten nicht ab. Deshalb hatte Franke an das Wir-Gefühl vor Ort appelliert, das heißt Verwarnungen ausgesprochen in der Hoffnung, dass die Wagen dann richtig geparkt werden. "Das funktionierte aber nicht", sagt sie im Ortschaftsrat. Die Konsequenz: "Wir haben eine Parkverbotszone ausgeschildert."

Salzstraße: Parken vor dem Konsum und dem Friseur

Das zweite Parkproblem stand nicht auf der Tagesordnung, doch Silvia Franke sprach es an. Dieses betrifft die Salzstraße vor dem Einkaufsladen und dem Friseur. "Das geht jetzt Jahre", sagt Heidrun Rösler, erste stellvertretende Ortsbürgermeisterin. "Hier muss ein richtig ordentliches System rein", fordert Rösler.

Das Problem an dieser Stelle bestehe darin, dass Kunden des "Konsums" sowie des Frieseursalons direkt vor den Geschäften parken. Doch genau an dieser Stelle gebe es gar keinen ausgewiesenen Parkplatz. Mitunter werde der Gehweg missbraucht.

Silvia Franke von der Stadtverwaltung habe sich schon oft mit diesem Problem befasst. Eine Lösung sei bisher nicht zustande gekommen. Für sie sei klar, dass vor den Geschäften in der Salzstraße nicht geparkt werden muss. "Dafür haben wir ja den großen Parkplatz", sagt Franke und meint das Gelände in der Albert-Schweitzer-Straße.

Was sie jedoch angehen würde, sei ein Behindertenparkplatz in der Salzstraße, schlägt die Sachgebietsleiterin im Ortschaftsrat vor. Ihre Worte stoßen auf positives Echo bei den sechs Ortschaftsratsmitgliedern. Silvia Franke nimmt für sich den Auftrag mit, die Situation in der Salzstraße unter anderem durch eine eindeutige Beschilderung zu beruhigen.

Magdeburger Straße: Parkverbot zurückgenommen

In der Magdeburger Straße in Plötzky zwischen der Thälmannstraße und Salzstraße galt bis Dienstag in dieser Woche ein Parkverbot. "Im Frühjahr wurden wir von der übergeordneten Verkehrsbehörde informiert, dass es in der Magdeburger Straße Parkprobleme gibt", informiert Silvia Franke im Ortschaftsrat. Ein Landwirt und die Verkehrsbetriebe hätten sich demnach beschwert, dass die Magdeburger Straße nicht vernünftig befahren werden kann wegen parkender Autos. Daraufhin habe der Landkreis in diesem Bereich ein Parkverbot ausgesprochen.

Für die Stadtverwaltung sei das ein überraschender Zug gewesen. Denn normalerweise würde eine Absprache mit den Leuten vor Ort erfolgen. "Wir sind vom Landkreis vor vollendete Tatsachen gestellt worden", sagt die Sachgebietsleiterin. Da auch die Plötzkyer mit der neuen Beschilderung unzufrieden waren, wurde Silvia Franke aktiv. "Ich habe mich bei den Beschwerdeführern erkundigt", sagt sie. Daraus habe sich ergeben, dass das Parkverbot unnütz sei.

"Seit Dienstag sind die Schilder weg", warf an dieser Stelle Heidrun Rösler in den Raum. "Darüber sind wir alle sehr erfreut", fügt sie hinzu.

Schulstraße: Öffentlichen Parkplatz privatisieren

Weniger erfreut zeigt sich Ortsbürgermeister Herbert Schmeißer über eine Entwicklung in der Schulstraße. Es gebe wohl einen privaten Interessenten, der den dort öffentlichen Parkplatz sein Eigen nennen möchte. "Wenn wir den Parkplatz privatisieren, hat keiner mehr das Recht, über den Platz zu verfügen", gibt er zu bedenken in der Ortschaftsratssitzung. Problematisch sieht er außerdem, wenn Busse in die Waldstraße einbiegen wollten, "werden sie wegen der parkenden Autos nicht mehr einbiegen können", sagt er.

Für Silvia Franke vom Verkehrsamt sei diese Argumentation neu. Ihr Amt sei in dieser Frage zur Stellungnahme gebeten worden. Weil es dabei hieß, es würde keine Parkplatznot entstehen, würde der Parkplatz privatisiert werden, hatte sie letztlich dem Verkauf zugestimmt.

Schmeißer sagt darauf nur: "Das wird Ärger geben." Und auch Heidrun Rösler stimmt zu. "Da wird dann Theater sein", sagt sie. Und: "Mit vier Parkplätzen reicht es hinten und vorn nicht aus." Die Gemeinde habe keine Ausweichmöglichkeit.

Für Silvia Franke ist die Kritik im Ortschaftsrat Anlass, sich mit diesem Thema noch einmal zu beschäftigen, sichert sie während der Sitzung zu.