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  7. Einblicke in das "Gedächtnis der Kreisverwaltung"

Von gut sortierten Akten jeglicher Art, besonderen Sammelleidenschaften und der Archivalie des Monats Einblicke in das "Gedächtnis der Kreisverwaltung"

Von Heike Liensdorf 04.02.2013, 02:31

Es scheint, als sei hier alles zu finden, was den Werdegang des Kreises beeinflusst hat: Melde-karteien, Ratsprotokolle, Haushaltspläne, Beschlüsse. Die Rede ist vom Kreisarchiv des Salzlandkreises.

Bernburg l 18 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit um die 50 Prozent - ideale Bedingungen für Papier, damit es möglichst lange erhalten und die Schrift darauf gut lesbar bleibt. Dazu staubfrei und säurefrei. Natürlich alles mit einer eigenen Signatur versehen.

Der Hauptarbeitsort von Sabine Seifert, Leiterin des Kreisarchives, und ihrem Team zeigt sich wohlgeordnet. Muss auch, denn immerhin wollen sie später noch alles mit einem Handgriff schnell finden. Und die Menge an Akten, die in Räumen des Kellergewölbes der Kreisverwaltung am Karlsplatz in Bernburg lagert, ist nicht ohne: "7000 laufende Meter Akten sind das locker", sagt sie.

Die Ascherslebenerin wollte eigentlich Museologie studieren. Bei einem Praktikum im Kreisarchiv in ihrer Heimatstadt schwenkte sie aber um und war dann bald studierte Archivarin. Die heute 43-Jährige ist von ihrem Beruf fasziniert: "Man sitzt nicht immer nur am Tisch, hat mit allen Mitarbeitern hier zu tun und langweilig ist es niemals. Das Archiv ist das Gedächtnis der Kreisverwaltung."

Mit den Jahren hat Sabine Seifert auch eine Leidenschaft entwickelt: Sie sammelt Ordner. Wenn irgendwo alte Bestände aufgelöst werden, hofft sie, "Ordner-Raritäten" zu entdecken. "Schon allein die unterschiedlichen Bügel", schwärmt sie. Einen ganz anderen Faible hat hingegen Christine Kirsch. Sie arbeitet seit 1988 im Archiv in Bernburg und sammelt alles, was mit Schule zu tun hat. "Wenn ich etwas Altes entdecke, das weggeschmissen werden soll, muss ich es mitnehmen", gesteht sie.

"Wir leben für das Archiv", sagt Sabine Seifert und weiß, dass sie da auch für ihre Kollegen spricht. Gern helfen sie, wenn jemand etwas aus dem Archiv braucht. Und sie sind dankbar, wenn sie besondere Fundstücke überlassen bekommen, um den eigenen Bestand zu erweitern.