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Erdgas Lodernde Fackel: Wespen ist am Netz

Eine lodernde Fackel beweist: Wespen ist an das Erdgasnetz angeschlossen. Auch die Glasfaser-Erschließungsarbeiten wurden beendet.

Von Thomas Linßner 29.10.2020, 00:01

Wespen l Vier Olympioniken gleich reckten Claudia Blumtritt (als Vertreterin des erkrankten Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Stadt Barby, Torsten Reinharz), Landrat Markus Bauer, Wespens Ortsbürgermeister Denis Funk und EMS-Geschäftsführer Jens Brenner am Montag, 26. Oktober 2020, ihre Arme in den Abendstunden in die Höhe und entzündeten gemeinsam eine erdgasbetriebene Fackel.

Deren Lodern steht symbolisch für den offiziellen Start der Erdgasversorgung in dem Barbyer Ortsteil. Ähnlich wie in anderen Ortschaften der Einheitsgemeinde – Groß Rosenburg, Pömmelte und Glinde – investierte die Erdgas Mittelsachsen GmbH (EMS) in Wespen jedoch nicht nur in die Errichtung eines Erdgas-Ortsnetzes sondern sorgte zudem mit ihrem Tochterunternehmen GlasCom Salzlandkreis GmbH für den Bau eines modernen Glasfasernetzes.

Landrat Bauer und Ortsbürgermeister Funk würdigten das Engagement der EMS mit der Investition und gleichermaßen die qualitativ hochwertige Arbeit auch der Dienstleistungsfirmen.

Mit dem Bau des Ortsnetzes hatte die EMS 2020 begonnen. In Höhe des Wespener Friedhofes wurde zudem eine Gasdruckregelstation in Betrieb genommen. Das Erdgas kommt an der Station über eine Gashochdruckleitung aus Richtung Zeitz mit 2,5 bar an. Über die Station wird der Druck auf 0,5 bar (Mitteldruck) für die Ortsversorgung herunter geregelt.

In offener Bauweise wurden auf einer Gesamtlänge von rund 2200 Metern Erdgasrohre in dem 220-Einwohner-Ort verlegt. Hinzu gekommen sind 1700 Meter Kabelschutzrohre, 2200 Meter Mikrorohrverbände sowie rund 2200 Meter Glasfaserleitungen im sogenannten Backbone-Netz (Hauptleitung) und über 1000 Meter Hausanschlussleitungen.

Insgesamt wurden jeweils 68 Erdgas- und Glasfaserhausanschlüsse in Wespen errichtet. 20 Erdgas-Hausanschlüsse sind inzwischen in Betrieb, und 31 Haushalte können bereits Highspeed-Internetverbindungen nutzen.

In Betrieb ist auch ein sogenanntes Multifunktions-Gehäuse für die Breitband-Versorgung nahe der historischen Schrotholzkirche. Hier trifft im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte auf Moderne und Zukunft. Denn: Durch den Einsatz hochmoderner Glasfaser-Technologie – von der Straße bis in die Häuser – sind Bandbreiten von über 200 Mbit/s auch in Wespen keine Zukunftsmusik mehr.

Die ersten Vorarbeiten für die Erschließung von Wespen erfolgten bereits im November 2019. Mitarbeiter der Firma SSS Energietechnik und Netzservice brachten damals zwischen Wespen und Zeitz auf einer Strecke von rund 1400 Metern eine Erdgas-Leitung und ein Kabelschutzrohr für die Glasfaser-Breitbandversorgung in den Boden. Das geschah in einem Arbeitsgang mit einem 225 PS-starken Kabelpflug.