Flohmarkt Premiere in Pömmelte

Zum ersten Mal lud der Kulturverein "Kleines Ende" Pömmelte zu einem Flohmarkt ein. Die Resonanz der werten Kundschaft war gut.

Von Thomas Linßner 19.05.2019, 20:31

Pömmelte l Das hat es sicherlich auch noch nie gegeben: Die Parkplätze in der Mühlenstraße wurden knapp, als sich am Sonnabend ein Flohmarkt in Pömmelte ausbreitete.

Unter schattigen Bäumen auf dem Gelände der „Kulturbaracke“ - dem ehemaligen Kindergarten - hatten über 20 Händler ihre Stände aufgebaut. Es waren überwiegend Pömmelter, die ihre Waren feil boten. Aber auch Hobby-Händler aus Schönebeck, Calbe, Barby und Glinde waren gekommen.

„Wir haben uns gesagt, wir müssten mal was Neues machen“, begründete Organisatorin Nicole Zahn die Flohmarkt-Idee. „Gott sei Dank haben einige Händler ihre Tische selbst mitgebracht - so viele haben wir gar nicht“, stellte sie erleichtert fest.

So wurde verkauft und verramscht, was zu Hause „aus dem Schrank fällt, wenn man ihn öffnet“, wie einer der Kaufleute launig bemerkte. Unter dieser Rubrik firmierte Vereinsmitglied Kerstin Schulze, die rund hundert (!) Tupper-Behältnisse anbot.

Wobei die Preise klein waren. So bot Kathrin Wizuy neben einem Setzkasten („Den habe ich 1992 zur Konfirmation bekommen.“) ein Top-Fahrrad mit 18er Gangschaltung für 40 Euro an. Ein wahrhaftes Schnäppchen.

Neben ihr hatte die Familie Hummel ihren Tisch aufgebaut. Hier stapelten sich vor allem gut erhaltene und ausrangierte Kinderspiele. Darunter das pfiffige „Tabu“, das bis heute als Klassiker in Familien- und Partyspielrunden gilt. „Da ist sogar noch eins aus meiner Kinderzeit“, zeigte Christiane Hummel (39) auf „Das Nilpferd in der Achterbahn“.

So war es immer: Generationen von Hobbyhändlern trennten sich von Teilen ihrer Kindheit und Jugend. Ähnlich war es auch bei Erika van Kempen. Die 76-Jährige hatte VHS-Videokassetten vor sich aufgebaut, über deren Wirkungsweise 16-Jährige heute erstmal googeln müssten. „Die sind mir zum Wegschmeißen einfach zu schade“, drückte die Barbyerin die verinnerlichte Haltung ihrer Generation aus.

Bei Silvia und Susanne Riemer konnte man schön gestaltete Konservengläser kaufen. Die Rillen-Einmachgläser aus DDR-Tagen waren schabloniert und mit Farbe betupft. Hübsche „Hinsteller“, in denen im Ernstfall sogar noch eingekocht werden könnte.

Auch Heidi Brüche aus Schönebeck bot ihre Waren wohl feil. „Seit ich Rentnerin bin, gehe ich gerne auf Flohmärkte“, gestand sie. Und: „Ich bin froh, wenn zu Hause ein bisschen Luft wird.“