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Kreishandwerkerschaft Harz-Bode gratuliert in Staßfurt 96 Jugendlichen zu ihren Ausbildungsabschlüssen Freisprechung: Start ins Berufsleben

Von Daniel Wrüske 26.09.2013, 03:09

96 junge Menschen starten in ihren Berufen durch: Der Handwerkertag 2013 bot den Rahmen für die Kreishandwerkerschaft Harz-Bode, den Gesellen nach ihrer erfolgreichen Ausbildung zu gratulieren und sie freizusprechen. Die festliche Veranstaltung hat im Staßfurter Sparkassenschiff stattgefunden.

Staßfurt l "Willkommen in der großen Handwerker-Familie" - mit diesem herzlichen Gruß wandte sich Alexander Wendt, Vizepräsident der Handwerkskammer Magdeburg an die 96 jungen Frauen und Männer, die einen großen Schritt in ihrem Leben absolviert haben: Sie haben ihre Ausbildung in verschiedenen Jobs erfolgreich abgeschlossen und starten nun in das Berufsleben. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich in Handwerksbetrieben der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode die Grundlagen ihrer Berufe angeeignet haben. Aus diesem Grund nutze die Vereinigung auch den deutschlandweit veranstalteten Tag des Handwerks, um die Gesellen in Staßfurt freizusprechen. Den Rahmen bot der Handwerkerfamilientag, ein Aktionstag, der bewusst die Berufstätigen, ihre Familien und Interessenten zusammenbringen will. Das Handwerk als Teil der funktionierenden Gesellschaft.

Betriebseröffnung, Übernahme und vielfältige Qualifizierung

Ein Thema, das auch Alexander Wendt in seiner Rede anlässlich der Freisprechung aufgriff. "Zuhause, am Arbeitsplatz, beim Arztbesuch oder im Urlaub - wir alle verlassen uns täglich auf das Handwerk", sagte der Vizepräsident. Die Gesellen seien Teil der Handwerkerschaft: Mehr als fünf Millionen Handwerker würden sich in rund einer Million Betrieben in Deutschland mit Fachwissen und Leidenschaft engagieren. Grundlage dafür sei auch die weltweit Anerkennung findende duale Ausbildung mit der Mischung aus Theorie und Praxis. "Die Ausbildung auf hohem Niveau ist ein wesentliches Merkmal des deutschen Handwerks."

Der Gesellenbrief bilde für die jungen Menschen jetzt die Voraussetzung für das Berufsleben, so Alexander Wendt. Fachkräfte würden gesucht. Mehr noch aber auch den Ausgangspunkt für Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Vizepräsident der Magdeburger Handwerkskammer nannte den Meisterbrief als erstes Beispiel. Er bleibe das "Qualitätssiegel im Handwerk". Wer sich weiterbilden, eines Tages selbst betriebliche Verantwortung übernehmen und Lehrlinge ausbilden wolle, komme am Meisterbrief nicht mehr vorbei. Für viele Kunden sei er "Qualitätsgarantie", so Alexander Wendt. Mit dem Meisterbrief könne man einen eigenen Betrieb eröffnen oder einen bestehenden übernehmen. "Die Chancen dafür stehen gut, knapp 40 Prozent unserer Betriebsinhaber sind derzeit über 50 Jahre alt - entsprechend viele Betriebsnachfolgen stehen in den nächsten Jahren an."

Der Meisterbrief bilde auch die Grundlage für weitere Fähigkeitsaneignungen: Techniker oder Betriebswirt im Handwerk oder ein Studium.

Auch Staßfurts Oberbürgermeister René Zok warb darum, dass sich die jungen Menschen weiter qualifizieren. Er gratulierte allen zur bestandenen Berufsausbildung. "Der Beruf ist das Rückgrat des Lebens" zitierte der Staßfurter Stadtchef den Philosophen Friedrich Nietzsche. Die tragende Säulen für einen anspruchsvollen Beruf hätten die jungen Leute gesetzt, Wissen, Fertigkeiten in ihrem Fach erworben, aber auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft.

Nun gelte es, sich im Alltag zu beweisen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Dabei sei es sicherlich nicht immer einfach, den gestiegen Anforderungen gerecht zu werden. Allein aus diesem Grund sei es notwendig, sich weiterzubilden, auch weil man nicht damit rechnen könne, "von der Lehre bis zur Rente in ein und demselben Beruf oder ein und derselben Sparte zu arbeiten".

Politik trägt Verantwortung für Rahmenbedingungen

René Zok: "Bleiben Sie beharrlich und zielstrebig bei der Suche nach einer erfüllenden Arbeit." Dank richtete der Staßfurter Oberbürgermeister auch an die Lehrer und Ausbilder, die die jungen Menschen gefordert und gefördert haben.

Er selbst nahm sich als Stadtchef nicht von der Verantwortung aus, zusammen mit der Politik Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Handwerksbetriebe als Arbeitgeber und Ausbilder Perspektiven haben. "Investitionen in die Infrastruktur, Werbung und Auftragsvergabe in der Region sehe ich als Pflichtaufgabe, um Arbeitsplätze für junge Leute zu schaffen", sagt René Zok.

Die jungen Handwerker trugen sich nach der Freisprechung in das "Buch der Gesellen" ein. Es gab Auszeichnungen für die Besten unter ihnen.