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Funcross Eickendorfer beim Stockcar-Rennen

Das Team Shrek Schrauber aus Eickendorf startet beim Funcross in Bernburg.

Von Jan Iven 22.08.2019, 18:25

Eickendorf l Das Rennfahren wurde den Mitgliedern des Team Shrek Schrauber offenbar in die Wiege gelegt. „Ich habe gleich beim ersten Mal gewonnen“, erzählt der Eickendorfer Michel Wiechert. Vor zehn Jahren ist der Gemeindearbeiter mit seinem umgebauten Opel Astra zum ersten Mal beim Funcross Bernburg angetreten und konnte gleich den ersten Platz belegen. An diesem Wochenende sind Wiechert und Schorschi, wie er seinen Rennwagen liebevoll nennt, wieder bei dem Stockcar-Rennen mit dabei. Inzwischen ist das Team Shrek Schrauber sogar gewachsen und schickt insgesamt drei Fahrzeuge an den Start.

Die Teilnahme an dem Rennen: Eine Schnapsidee, was denn sonst. „Ich habe damals ein Stockcar-Rennen im Urlaub gesehen und wollte es auch mal selbst ausprobieren“, erzählt der 35-Jährige. Und so gründete er mit einigen Freunden das Team Shrek Schrauber, in Anlehnung an das bekannte grüne Zeichentrickmonster. Vom Schrottplatz wurde ein alter Opel Astra besorgt, der gerade noch so fuhr. Mehr brauchte es nicht. Denn zum einen wird das Innenleben des Fahrzeuges abgesehen von Motor, Lenkrad und Tacho sowieso komplett ausgebaut. Zum anderen tragen die Fahrzeuge beim Stockcar-Rennen jede Menge Beulen.

Denn Regeln gibt es bei diesem Wettbewerb eigentlich kaum. Wer nach zehn Minuten den meisten Runden auf der Rennstrecke im Gewerbegebiet West in Bernburg gefahren ist, hat gewonnen. Das Rammen der Mitbewerber ist sogar ausdrücklich erlaubt und macht gerade für die Zuschauer auch den besonderen Reiz solcher Veranstaltungen aus. „Wir haben in die Autos Überrollbügel eingebaut, um die Fahrer zu schützen“, sagt der 29-jährige Patrick Dusin, der ebenfalls im Team mit einem Opel Astra beim Funcross Bernburg antritt. Auch der Tank muss in den Innenraum verlegt werden, um ihn vor Zusammenstößen zu schützen. Doch statt des Originaltanks verwenden die Mitglieder des Team Shrek ausgediente Bierfässer. Das funktioniert offenbar tatsächlich erstaunlich gut. Zumindest solange niemand versucht, das Benzin zu trinken.

Immerhin: Bleibt ein Wagen beim Rennen stehen, darf er nicht mehr von den anderen Fahrern gerammt werden. Selbst wenn ein Fahrzeug umkippt, wird der Fahrer nicht disqualifiziert, sofern die Streckenposten das Auto wieder aufrichten können. Trotzdem können bei dem robusten Rennen immer wieder Teile der Fahrzeuge kaputt gehen. „Wir haben immer einen ganzen Hänger voll mit Ersatzteile dabei“, sagt der 32-jährige Marc Wehage, der für das Team einen alten Golf fährt. Denn an einem Rennwochenende in Bernburg gehen schon einmal mehrere Achsen zu Bruch. Daher besteht das Team Shrek Schrauber neben den drei Fahrern auch noch aus bis zu 20 weiteren Mitgliedern, die beim Reparieren, Organisieren und mit der Verpflegung helfen.

Den drei Fahrzeugen des Teams Shrek Schrauber, die zu Ehren ihres Namensgebers natürlich grün lackiert sind, haben auch schon den einen oder anderen Zusammenstoß hinter sich, wie zahlreiche tiefe Beulen, Schrammen und Lackschäden bezeugen. „Der Schorschi hat schon ordentlich auf die Fresse bekommen“, sagt Michel Wiechert und lacht.

Auch die Fahrer, die beim Rennen einen Helm tragen müssen, werden bei den Rennen ordentlich durchgeschüttelt. Verletzt wurde bisher aber noch niemand. Bei der elften Auflage des Rennens in Bernburg werden in diesem Jahr insgesamt rund 40 Teams mit etwa 100 Fahrzeugen antreten.

Wer der beste Fahrer des Team Shrek Schrauber ist, konnten die drei Eickendorfer bisher allerdings noch nicht feststellen. Denn aufgrund der unterschiedlichen PS-Klassen der drei Fahrzeuge (60 PS, 75 PS und 90 PS) sind die drei Teamkollegen bisher noch nie in einem Rennen gegeneinander angetreten. „Das wollen wir aber auch nicht, weil uns das nicht interessiert“, sagt der Eickendorfer Michel Wiechert. „Für uns geht es vor allem um den Spaß bei den Rennen.“

Und natürlich wollen die drei Fahrer gut Platzierungen in ihren jeweiligen Rennklassen erreichen. In den vergangenen zehn Jahren konnte das Team schon so manchen Pokal mit nach Hause nehmen. „Wir treten immer an, um zu gewinnen“, sagen die drei Rennfahrer aus Eickendorf selbstbewusst.