Gewässerpflege Dorfteich in Döben stinkt zum Himmel
Auf der Ortschaftsratssitzung Gnadau äußern Bürger und Ortschaftsrat ihren Unmut zum Zustand des Döbener Teiches.
Gnadau/Döben l „Der Teich in Döben wird immer mehr zur Geruchsbelästigung“, äußerte Wolfgang Schoenebaum, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Gnadau/Döben, bei der Einwohnerfragestunde im Gnadauer Ortschaftsrat am Donnerstag seinen Unmut. „Es riecht verfault und nach Gülle. Für die Anwohner ist das eine Zumutung. Wir haben das schon im letzten Jahr angesprochen. Er muss doch irgendwann auch mal saniert werden“, machte er seinem Ärger Luft.
„Ich habe das Thema schon aufgegriffen und auch in der Stadtverwaltung in Barby angebracht“, antwortete Ortsbürgermeister Andreas Gutsche (Wählergemeinschaft Elbe-Saale-Winkel). „Da bekam ich dann leider die Antwort, dass der Teich kein schützenswertes Gewässer ist – und es wird demzufolge auch nichts gemacht“, musste Gutsche konstatieren.
„Das kann doch nicht sein. Es wird doch immer schlimmer. Es ist ein Gewässer der Kommune, die sich dann auch darum kümmern muss“, reagierte Wolfgang Schoenebaum fassungslos.
Daraufhin übernahm Volker Brosius, stellvertretender Ortsbürgermeister, das Wort: „Wir sollten da auf alle Fälle nochmal Kraft dahinter setzten. Der Teich gehört zur Historie von Döben dazu – er war einst die Pferdeschwemme. Daher gab es auch Fördermittel, um den Teich vor Jahren zu sanieren. Das jetzt einfach so abzutun, und zu sagen, es ist eine Sache der Gemeinde, geht nicht. Danke für den Hinweis, wir werden da nochmal nachhaken, um entsprechende Entscheidungsträger an den Tisch zu holen.“
Auf Nachfrage der Volksstimme versicherte Ordnungsamtsleiterin Karin Knopf, von dieser Thematik das erste Mal zu hören. Sie sicherte aber zu, sich am heutigen Dienstag vor Ort selbst ein Bild von der Situation zu machen und gegebenenfalls erforderliche Schritte einzuleiten.
Volker Brosius brachte ein weiteres Thema auf den Tisch: Die Nutzung des Sportplatzes. „Wir haben seit Ende des letzten Jahres des Öfteren mit Reitverein und Heimatverein zusammen gesessen, um zu erörtern, wie die Nutzung des Platzes aussehen kann – so dass er allen im Ort zu Gute kommt. Dazu haben wir einen Vertragsentwurf entwickelt und ihn auch zur Unterzeichnung nach Barby geschickt. Seither ist jedoch alles in der Schwebe.“
Barby ist Eigentümer des Sportplatzes und entscheidet letztlich über die Nutzungsordnung. Der Ortschaftsrat Gnadau sowie involvierte Vereine, die den Platz nutzen und pflegen, hoffen dabei natürlich auf eine Nutzungsordnung in ihrem Sinne. Mit diesem Thema traf Volker Brosius bei Wolfgang Schoenebaum, diesmal explizit in seiner Funktion als Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Gnadau/Döben, einen wunden Punkt. Mitglieder des Reitvereins hatten sich im Jahr 2020 uneigennützig und auf Kosten des Vereins um die Ertüchtigung des Platzes gekümmert.
„Ich war wirklich sehr verärgert“, gestand er. Hintergrund seiner Verärgerung ist der Umstand, dass der Platz im Laufe des Jahres von „Externen aus der Region genutzt wurde, ohne uns zu fragen oder zu informieren“, so Schoenebaum. „Wir haben klipp und klar gesagt, wir pflegen den Platz für die Dorfjugend, die Feuerwehr und Vereine. Wir machen es für Gnadau. Es kann niemand von uns erwarten, dass wir mit einem hohen Kostenaufwand der Hausmeister für die Region sind. Wenn es so sein sollte, dass jetzt hier andere Dörfer oder Vereine herkommen, um den Platz zu nutzen, dann sind wir nicht mehr euer Partner. Wir müssen da auch schon ein Wörtchen mitreden dürfen“, äußerte er seinen Standpunkt.
Ortsbürgermeister Andreas Gutsche informierte, dass der Entwurf zur Nutzungsordnung derzeit bei der Stadt Barby rechtlich geprüft wird.
Damit waren die kritischen Anmerkungen aber noch nicht beendet. Ein Thema, das den Gnadauern ebenso unter den Nägeln brennt, ist der Zustand der Felgeleber Straße vom Ortseingangsschild bis hin zum Abzweig Parkstraße. „Die Straße wird langsam zum Risiko“, gab Volker Brosius zu bedenken. „Wir sprechen das seit Jahren an, aber nichts passiert.“
„Leider ist die Felgeleber Straße eine Kreisstraße und somit der Kreis der Baulastträger“, antwortet Holger Goldschmidt, Bauamtsleiter, auf Nachfrage der Volksstimme. „Ich hatte diesbezüglich auch erst in diesem Jahr eine Anfrage an den Kreiswirtschaftsbetrieb gestellt. Am 17. Juli habe ich die Zusage bekommen, dass ich dazu ab Mitte August eine Antwort erhalten werde. Diese ist bis heute nicht eingegangen. Ich bleibe aber am Thema dran“, verspricht Goldschmidt.