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Nach Abweichungen bei Messwerten gestern erneute Kontrolle / Fehler hatte sich eingeschlichen Gewissheit: Das Gradierwerk steht sicher

Von Daniel Wrüske 27.09.2012, 03:20

Entwarnung für das Gradierwerk: Bei einer turnusmäßigen Messung waren Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Gestern gab es neuerliche Untersuchungen. Das Ergebnis: Das Gradierwerk steht sicher.

Bad Salzelmen l Großes Aufatmen bei den Mitarbeitern des Soleparks. Das historische Gradierwerk in Bad Salzelmen ist in seiner Standsicherheit nicht gefährdet. Eine turnusmäßige Messung, die der Sicherheit dient, hatte den Verantwortlichen zuletzt Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. "Es gab deutliche Abweichungen im Vergleich zu früheren, halbjährlich erstellten Werten", sagt Sibylle Schulz, Betriebsleiterin des Soleparks, der das Gradierwerk betreibt und unterhält. Die größte Auffälligkeit: Das rund 350 Meter lange historische Bauwerk war diesen Werten zufolge in der Mitte um rund einen Zentimeter gewachsen (die Volksstimme berichtete).

Der Solepark hat daraufhin sofort das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt eingeschaltet. Die Fachbehörde schloss aufgrund der Aussagen der eigenen Geologen Bewegungen im Untergrund aus. Bergbau hat es direkt unter dem Gradierwerk nie gegeben. Sibylle Schulz: "Wir wollten trotzdem auf Nummer sicher gehen, denn wir leben in einer Bergbauregion."

"Ist das Gradierwerk in seiner Standsicherheit gefährdet oder ist ein systematischer Messfehler aufgetreten?"

Auch das Landesbergamt suchte die Gewissheit. Kurpark und Behörde veranlassten für gestern erneut eine Messung. "Wir wollen die Ursachen finden", sagt Frank Garlipp, Dezernatsleiter im Bergamt. Zusammen mit seinem Kollegen Dirk Tintemann und mit Frank Otto, dem technischen Leiter des Soleparks, war er vor Ort und begleitete die neuerliche Kontrolle der acht Messpunkte durch zwei Mitarbeiter des Vermessungsbüros Thiede aus Hohenwarte. "Die Frage ist: Ist das Gradierwerk in seiner Standsicherheit gefährdet oder ist ein systematischer Messfehler aufgetreten?", so Garlipp.

Am frühen Nachmittag hatten alle Beteiligten dann Gewissheit. Die Ergebnisse des Nivellements, so wird die Messung genannt, stimmen mit denen aus den Vorjahren überein und entkräften die letzten Werte - ein Messfehler also. Obwohl die modernen und hochsensiblen Messgeräte eingestellt und geeicht sind, waren alle von dieser Begründung ausgegangen. "Hätte sich das Gradierwerk in vermutetem Ausmaß bewegt, hätte man Risse gesehen", sagt Frank Garlipp. Außerdem hätte man über einen Zeitraum deutliche Geräusche hören müssen, wenn es zu Verwerfungen im Bauwerk gekommen wäre. "Deshalb wird Holz im Bergbau verwendet und nicht Stahl: Holz knarzt noch, Stahl bricht einfach zusammen", nennt der Experte eine Weisheit aus seinem Fach. Weshalb es Fehler bei den Messungen gab, können sich die Beteiligten noch nicht erklären.

"Es ist gut, dass wir unser Aushängeschild - das Gradierwerk - stets mit Aufmerksamkeit im Auge haben"

Sibylle Schulz ist erstmal froh, dass es keine Gefahr für das Gradierwerk gibt. "Es ist gut, dass wir alles und besonders unser Aushängeschild - Das Gradierwerk - stets mit Aufmerksamkeit im Auge haben, damit dieses imposante, den Kurpark prägende Bauwerk den Bürgern und Gästen Schönebecks erhalten bleibt."