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Heute ist "Tag des Butterbrotes" / Steffi Plate von der Awo stellt gesundes Frühstück vor Kinder schnippeln und vernaschen Obst und Gemüse

Von Kathleen Radunsky-Neumann 30.09.2011, 06:25

Heute ist der "Tag des Butterbrotes". Seit 1999 nutzen Bäckereien jährlich den letzten Freitag im September, um für eine gesunde Pausenmahlzeit zu werben. Wie heutzutage ein gesundes Frühstück aussehen und schmecken kann, zeigt Steffi Plate von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kindern bei Projekttagen in Kitas und Grundschulen. Für die Volksstimme hat sie extra ein kleines Buffet zusammengestellt.

Schönebeck. Ein Stück Kuchen hier, ein Becher Pudding da und dazwischen liegt noch eine Tüte Gummitierchen. Steffi Plate weiß recht gut, was Schönebecker Kita- und Grundschulkinder am liebsten in ihrer Brotdose haben. "Manchmal ist das schon erschreckend", sagt die Awo-Mitarbeiterin, die regelmäßig Projekttage zum Thema "Gesundes Frühstück" durchführt. Brot im eigentlichen Sinn befindet sich nämlich nur selten in den Frühstücksdosen. Dafür gehören Toastschnitten mit Schokoriegeln und Quarkzwergen zu den Pausensnacks. Da mit dem heutigen bundesweiten "Tag des Butterbrotes" für eine gesunde Pausenmahlzeit geworben wird, hat die Awo-Mitarbeiterin für die Volksstimme und ihre Leser ein kleines Bufft zusammengestellt.

"Obst und Gemüse sind gesund, deshalb sollten sie am meisten am Tag gegessen werden", erklärt Steffi Plate. Kindern bei Projekttagen zeigt sie dabei eine Tortengrafik, an der eindeutig zu erkennen ist, das Öl und Fett den geringsten Anteil haben. "Wurst und Fleisch gehören natürlich auch zur Ernährung", stellt die Schönebeckerin klar. Denn gesundes Essen bedeute nicht gleich, dass auf manch anderes gänzlich verzichtet werden muss. In Maßen, so die Fachfrau, sei immer wieder das Zauberwort. Und so kann auch mal ein Joghurt oder Pudding genascht werden, "aber das muss nicht jeden Tag sein", meint Steffi Plate.

Alternativen selber herstellen

Lieber solle auf Abwechslung geachtet werden. Und schon greift die Awo-Frau in den Korb vor sich, um auf Apfel, Birne und Banane zu zeigen.

"Quarkspeise und Joghurt lassen sich zudem einfach selber herstellen", nennt Steffi Plate Alternativen zu den leckeren Sünden. "Besonders gut kommt auch immer der Kräuterdip an", berichtet sie von ihren Projekttagen, die sie in Kindertagesstätten genauso wie in Grundschulen anbietet. Dazu ein paar Möhren und fertig ist die leichte Erfrischung für zwischendurch.

Die Mutter von zwei Kindern ist grundsätzlich Fan des Selberkochens. "Das ist oftmals günstiger als Fertiggerichte", schätzt sie ein. Und den Kindern macht es außerdem Spaß, selbst Gemüse zu putzen und Obst zu schneiden, hat die Awo-Mitarbeiterin beobachtet. Denn bei den Projekttagen geht es nicht nur darum, theoretisch zu lernen, was gesund und ungesund ist. Dann ist selber Handanlegen, besser gesagt Schnippeln angesagt.

Mitviel Eifer sind die Mädchen und Jungen hier dabei, ihr Frühstück zu kreieren. "Wir bereiten gemeinsam ein Buffet vor und am Ende kann jeder zugreifen wie er möchte", berichtet Steffi Plate weiter, die die passenden Zutaten zu den Projekttagen immer schon im Gepäck hat. Vor allem achtet die Fachfrau beim Einkauf auf das richtige Brot. "Toastbrot, das viele Kinder lieben, sättigt nicht", nennt sie einen zentralen Nachteil. Besser sind Vollkorn- oder Mehrkornbrot. "Bei diesen dunklen Brotsorten schmecken die Kinder die Körner nicht, deshalb mögen sie diese", erklärt die Awo-Frau, warum Kürbiskernbrot beispielsweise nicht gut ankommt bei Kindern.

Mitarbeit der Eltern ist gefragt

Nicht hinterm Berg hält die Awo-Frau mit dem Fakt, dass ihre Projekttage nicht von langer Nachhaltigkeit geprägt sind. "Nach einem Monat schleicht sich die alte Essgewohnheit meist wieder ein", berichtet sie. Deshalb sei die Mitarbeit der Eltern gefragt. Diese würden beispielsweise oft einem Irrtum erliegen, und ihren Kindern lieber Gummitiere statt Schokolade geben.

"Dabei stecken in den Gummitieren fast doppelt so viele Würfel Zucker", sagt die Fachfrau, die vor sich auf dem Tisch einen Pudding, eine Tafel Schokolade und die eben genannten Gummitiere liegen hat. Davor eindeutig zu erkennen, die Menge Zucker, die in den süßen Sünden enthalten ist. "Wenn ich den Kindern das demon-striere, erschrecken die sich immer sehr", berichtet sie. Da macht ein herzhafter Biss in den süßen Apfel sicher mehr Spaß.