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Kirchbauverein 20 Jahre vereint für St. Martin

St. Martin in Eggersdorf wird seit 20 Jahren vom Kirchbauverein unterstützt. Ein Zufall rettete einst die Decke vor dem Einsturz.

Von Massimo Rogacki 10.10.2016, 01:01

Eggersdorf l Es wird gejätet, gegraben und gepflanzt. Vor der St.-Martin-Kirche in Eggerdorf geht es am Freitagnachmittag betriebsam zu. Einmal im Monat treffen sich Mitglieder des Kirchbauvereins Eggersdorf vor der Kirche, um den Garten aufzuhübschen. Diesmal soll alles besonders schön anzusehen sein, denn am Sonntag stehen ein Festgottesdienst, ein Empfang und ein Konzert anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Kirchbauvereins an.

Dabei sein wird dann auch Gösta Zahn. Der Bauingenieur steht in der Kirche und denkt über seine Rede für Sonntag nach. Er ist kurz nach der Gründung des Kirchbauvereins am 2. Oktober 1996 dazugestoßen, war lange Zeit Vorsitzender und ist heute als Geschäftsführer tätig. Im Hauptschiff der Kirche steht er und blickt zur mittlerweile sanierten Holztonnendecke über der Orgel hinauf. „Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass hier damals nicht alles zusammengefallen ist“, sagt der Eggersdorfer und taxiert das einst einsturzgefährdete Dach mit prüfendem Blick.

1982 war das Kirchenschiff baupolizeilich gesperrt worden. Die Altarfiguren wurden ausgelagert. An eine Instandsetzung war zu DDR-Zeiten nicht zu denken – zu teuer. Dass das Dach zu diesem Zeitpunkt nicht schon längst eingekracht ist, ist nur der Standfestigkeit der Orgel von 1895 zu verdanken. „Hätte dies nicht die ungeheure Last getragen, wäre es vorbei gewesen“, sagt Gösta Zahn.

Pfarrer Friedrich Quaas gibt mit seiner Initiative nach der Wende den Startschuss für die Sanierung der Kirche. 1992 folgt ein entsprechender Entschluss des Gemeindekirchenrates. Am 2. Oktober 1996 dann gründet sich der Kirchbauverein.

Das erste Großprojekt ist die Sanierung des Daches, es folgen eine neue Turmkrönung, der Innenraum, Turmuhr, Glocke, Altarfiguren und die Emporenbüstung – der Kirchbauverein sammelt für all diese Projekte fleißig Spenden ein.

Einen Geldregen beschert die ARD-Benefiz-Show „Damit die Kirche im Dorf bleibt“ von 1999. Schlagersternchen Michelle singt in der Kirche. 159.000 Mark können damals eingeworben werden, erinnert sich Gösta Zahn. Ein Glücksfall. Einiges zu tun gibt es heute immer noch. „Als nächstes stehen der Fußboden im Chorraum und der Altarsockel an“, sagt Gösta Zahn.

Am Sonntag wird in St. Martin ein Festgottesdienst gefeiert, an Verdienste des Vereins um den Erhalt der Kirche wird erinnert.

 

Spenden: IBAN: DE79810932740007006160, BIC: GENODEF1MD1 bei der Volksbank Magdeburg.