Insekten Kleine Raupe, großer Ärger: Wie geht die Stadt Schönebeck mit Eichenprozessionsspinnern um?
Im Frühsommer machen sie sich wieder breit: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Für den Menschen können die Brennhaare der Raupe gesundheitsschädlich sein, daher ist Vorsicht geboten.

Schönebeck - Kleine Tierchen mit noch kleineren Härchen – und doch können diese großen Ärger machen. Die Rede ist von Eichenprozessionsspinnern. Denn die Raupen dieser Schmetterlingsart bilden bekanntlich feine Brennhaare aus, die bei Kontakt nicht nur unangenehme Hautreizungen auslösen können, sondern sogar allergische Schocks bis hin zur Atemnot.
Die Saison der Raupen läuft bereits, und auch in Schönebeck kommen die Insekten vor. So hat ein Einwohner über den Bürgermelder Stadt ein „starkes Vorkommen von Eichenprozessionsspinner in der Umgebung des Heinrich-Mentzel-Rings“ gemeldet.
Hinweise aus Bevölkerung
Wie Matthias Zander aus der Pressestelle der Stadt mitteilt, reagiert die Verwaltung auf solche Hinweise aus der Bevölkerung und im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrollen wird ebenfalls nach Gespinsten der Raupe in städtischen Bäumen Ausschau gehalten.
„Ziel ist es, die Gefahr für den Menschen zu minimieren. Juckreiz, Entzündungen und schlimmstenfalls sogar allergische Schocks können auftreten, wenn man mit den Härchen der Raupen in Berührung kommt“, erklärt Zander. Und auch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung warnt vor dem in den Brennhaaren enthaltenen Nesselgift, das die menschliche Gesundheit gefährdet. „Die Brennhaare können leicht in die Haut und Schleimhaut eindringen und sich dort mit kleinen Häkchen festsetzen. Bei Kontakt können Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auftreten“, heißt es vom Ministerium.
Entfernung von Raupen und Nestern
Das ist auch der Grund, warum die Raupen und deren Nester entfernt werden, wenn diese an stark frequentierten öffentlichen Orten wie Spielplätzen, Schulhöfen, Kindereinrichtungen oder Wohngebieten vorkommen. Verantwortlich ist dafür aber immer der Grundstückseigentümer, sagt Matthias Zander. Die Stadt ist also nur auf öffentlichem beziehungsweise städtischem Grund zuständig.
Entfernt werden die Gespinstnester von Mitarbeitern mit spezieller Schutzausrüstung. Diese sind unter anderem mit Absaugvorrichtungen, Hubsteiger oder Klettertechnik ausgestattet, informiert Matthias Zander aus der Pressestelle der Stadt. „Alternative Maßnahmen sind das Absperren von Flächen und das Aufstellen von Warnschildern, um den Aufenthalt unter Eichen im Frühsommer zu vermeiden.“
Raupen in Elbenau, Ranies und Pretzien
Vergangenes Jahr hat die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners die Stadt 2500 Euro gekostet, das Jahr davor waren es 5000 Euro. Und die Erfahrung der vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, dass sich die Raupen vor allem an den Eichen in Elbenau, Ranies und Pretzien eingenistet haben. Doch auch an Einzelbäumen im Stadtgebiet kam es zum Befall durch die Insekten.
Alles in allem sei die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners schwierig, so Zander, unter anderem, weil diese plötzlich in großen Massen auftreten können. „Um darauf schnell reagieren zu können kann das Auftreten an städtischen Bäumen beim Sachgebiet Grünflächen, beim Sicherheits- und Ordnungsamt oder im Bürgermelder angezeigt werden.“