Kunstkreisel Der Leserfavorit soll es werden
Der geschwungene Kreis ist Leserfavorit und soll das Kunstobjekt auf dem Kreisverkehr Stremsgraben in Schönebeck werden.
Schönebeck l Der Stremsgraben-Kreisel ist nicht der erste Kreisverkehr in Schönebeck, der mit Kunst versehen wird, und es soll auch nicht der letzte sein. Darum müsse man schauen, dass man die Vorhaben auf breitere Schultern verteilt, sagt Gunnar Schellenberger. Der Kultus-Staatssekretär und Vorsitzender der hiesigen Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU sowie Künstler Matthias Trott und Eckhard Henschel, Unternehmer aus Tornitz, sind die Kunstkreisel-Initiatoren. Am Heinitzhof und in Grünewalde gibt es bereits Kunst auf dem Kreisel. Ein Gros der Kosten dafür hatte Henschel übernommen. Doch er könne und solle nicht alle Kunstobjekte stemmen.
Deshalb soll nun ein Verein gegründet werden, um besser Spenden akquirieren zu können. Ein Kulturverein. Die Kunst für die Region soll mit Geldern aus der Region, von hiesigen Unternehmen und Privatpersonen, finanziert werden. Jemanden, der den Vorsitz übernehmen würde, gibt es auch schon: Peter Mundt. Der Geschäftsführer der Werkzeugbau GmbH Schönebeck an der Pömmelter Straße hat ein „Kokopelli“ auf dem Firmengelände stehen. Ein gut 700 Kilogramm schwerer Glücksbringer aus Stahl – ein Geschenk eines Geschäftspartners zum Firmenjubiläum. „Wenn ich die Skulptur sehe, freue ich mich immer und denke, warum solch große Skulptur nicht auch an anderen Orten platzieren“, erzählt er. Kunst auf Kreisverkehren – „Das können Hingucker werden.“ Ein Verein, der sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben hat, sei da ein Vehikel, ein Mittel, um etwas zu bewirken. Und ja, er könne sich vorstellen, den Vorsitz zu übernehmen. „Auch das gehört zum Standortmarketing dazu“, ist der Magdeburger überzeugt, der sich durch seine Firma sehr eng mit Schönebeck verbunden fühlt und gern etwas beitragen möchte, damit die Stadt attraktiver wird.
„Ein Verein ist wirklich die beste Lösung“, betont Eckhard Henschel. So sei einst auch der Elbufer Förderverein Schönebeck entstanden – um die Finanzierung des Kunstobjektes Salzblume auf sichere Füße zu stellen. „Das war damals meine Anregung. Es ist eine gute Lösung, wenn man sieht, was der Förderverein noch alles bewegt hat und bewegt.“ Genau aus diesem Grund würde sich für die Kunstkreisel so etwas anbieten. „Der Verein kann ja noch jahrelang arbeiten, so schnell ist nicht alles getan“, sagt der Tornitzer Unternehmer und zählt als Beispiele die Kreisverkehre Barbyer Straße sowie den geplanten im Kreuzungsbereich Magdeburger und Welsleber Straße auf. Oder der angedachte Skulpturenpark, der das Ringheiligtum mit der zweiten Kreisgrabenanlage, die sich näher an Schönebeck heran befindet, verbinden könnte.
Neben der Idee, einen neuen Verein zu gründen, gab es noch die, sich mit dem Vorhaben einem bestehenden anzuschließen. Wie dem Elbufer Förderverein, mit dem die Initiatoren schon beim Kunstkreisel Grünewalde gut zusammengearbeitet haben. Doch da komme die räumliche Komponente ins Spiel. Die Projekte müssten sich auf den Elbufer-Bereich konzentrieren, so sieht es die Satzung vor, erklärt Fördervereins-Vorsitzender Martin Hennig auf Anfrage. Dennoch könne er sich vorstellen, die Kunstkreisel wohlwollend zu begleiten. „Es ist sehr gut, dass es Menschen mit so viel Enthusiasmus gibt, die solch Vorhaben verfolgen“, betont Hennig.
Gunnar Schellenberger blickt optimistisch in die Zukunft: „Wenn alles gut läuft, könnte der Kunstkreisel noch 2019 fertig werden.“ Matthias Trott ist da skeptisch: „Für die Schiffsskulptur auf dem Kreisel Grünewalde sind zwei Jahre ins Land gegangen – von der Idee bis zur Einweihung.“
Doch zurück zum aktuellen Projekt: Neben Bauantrag, Statik und mehr müsse die Finanzierung geklärt werden. Der Favorit der Leser – der geschwungene Kreis – sei ein sehr kostspieliges Kunstobjekt. Die Edelstahl-Variante schätzt der Fachmann Eckhard Henschel auf rund 30 000 Euro, dazu kommen noch Kosten für Fundamente. Es müsse ja nicht Edelstahl sein, so der Magdeburger Künstler und schlägt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten vor. Unter anderem könne auch mit Cortenstahl (rostiger Edelstahl) gearbeitet werden – und mit farbigen Elementen.