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Kleinmühlingen Lasertechnik Babock baut um

Die Firma Babock Lasertechnik ist seit Jahren im Geschäft. Nun will Gründer und Geschäftsführer Detlef Babock Veränderungen herbeiführen.

17.06.2015, 23:01

Kleinmühlingen l Noch in diesem Jahr will Detlef Babock sein Geschäftsmodell ändern. Der Gründer und Geschäftsführer von Babock Lasertechnik arbeitet derzeit noch als „eingetragener Kaufmann“. „Wir wollen die Firma noch in diesem Jahr in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) umwandeln“, erklärt der Unternehmer im Gespräch mit der Volksstimme.

Damit soll die Firma neues Kapital bekommen, um weiter investieren zu können. „Die Mitarbeiterzahl soll sich nicht groß verändern“, erklärt er, „denn wir wollen in Maschinen investieren.“ So müsse die 12 Jahre alte Rohrlasermaschine dringend erneuert werden. „Sie läuft noch gut, aber das Alter merkt man ihr schon“, gibt Babock mit einem Schmunzeln im Gesicht zu. Neben dem frischen Kapital durch die Umwandlung in eine GmbH wird der Kleinmühlinger beim Neukauf der Geräte auch von den Preisen auf dem Markt profitieren. „Im Vergleich zu früher sind sie deutlich gesunken“, atmet er auf. So habe er bei der Firmengründung und in den Jahren danach noch deutlich mehr bezahlen müssen. „Und dabei hatte ich damals noch nie eine Lasermaschine gesehen“, erinnert er sich zurück.

„Damals“ ist kurz nach der politischen Wende, als sich Detlef Babock 1991 entschloss die heutige Firma zu gründen. „Ich musste viel mit den Banken verhandeln und schlussendlich durfte ich den Hof kaufen, auf dem ich heute noch produziere, und meine Firma gründen“, blickt er zurück. Angefangen hat er mit vier Beschäftigen - ihn selbst eingeschlossen. „Damals war es noch problemlos möglich, dass ich, ohne auch nur einen festen Kundenauftrag zu haben, investieren konnte“, erklärt er mit stolzer Stimme. 1992 startete schließlich die Produktion von Blechzuschnitten und ganzen Baugruppen aus Metall. „Mein erster Kunde war die Landtechnik Schneidlingen“, erinnert er sich noch genau.

Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr - dazu gesellten sich auch namhafte Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder Volkswagen. Heute bietet die Babock Lasertechnik Komplettlösungen für ihre Kunden an und produziert mit 3D-Lasermaschinen im Dreischichtbetrieb. „Wir können Serien bis 100.000 Stück im Jahr bearbeiten“, sagt Detlef Babock.

Dazu beschäftigt Babock aktuell 26 Mitarbeiter, wobei sich die Suche nach den richtigen Leuten auch nicht einfach gestaltet. Bereits früh hat der Unternehmer die Messlatte für Bewerber hoch gelegt und einen eigenen Einstellungstest für angehende Auszubildende entwickelt. „Leider sind immer die Leute dabei, die wir wirklich Beschäftigen können“, gibt babock zu. Dabei hoffe er, dass die Leute aus der Region zu ihm kommen. „Ich denke immer“, sagt er, „dass es doch schön sein muss, wenn man nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren muss.“

Nach der Wirtschaftskrise, die die Firma auch stark getroffen hat, geht es dem Unternehmen in Kleinmühlingen nun wieder gut. Die Auftraggeber heißen BMW, Audi oder Miele, die in dem Bördeland-Ort produzierten Teile werden bis nach Ungarn oder Polen exportiert.

In diesem Jahr will Detlef Babock eine neue Geschäftsidee ausprobieren. „Blech in Tüten“ ist der Arbeitstitel des neuen Projekts. Dabei soll Jedermann die Möglichkeit haben, sich Metallteile online zu bestellen. „Wir wollen also einen Onlineshop gründen“, klärt Babock auf, „und die fertigen Teile dem Kunden direkt nach Hause schicken.“ Neben der Gründung der GmbH und der Anschaffung neuer Maschinen der nächste große Schritt für 2015.