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Maschinenbauer Schiess meldet Insolvenz an

Das Machinenbauunternehmen Schiess in Aschersleben hat am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Das teilte die Gewerkschaft IG Metall mit

Von Jan Iven 25.01.2019, 17:40

Aschersleben l „Die chinesischen Eigentümer und die örtliche Geschäftsleitung haben jahrelang Missmanagement betrieben“, sagte Axel Weber von der IG Metall Magdeburg-Schönebeck. „Die heutige Insolvenz ist das Produkt aus Unbelehrbarkeit und Ignoranz.“ Insgesamt stünden nun 220 Arbeitsplätze in Aschersleben auf dem Spiel.

Nach Gewerkschaftsangaben hat das Unternehmen, in dem auch Mitarbeiter aus Schönebeck und Staßfurt beschäftigt sein sollen, bereits ein Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat unterdessen einen Insolvenzverwalter benannt. Die Geschäftsleitung wollte sich auf Nachfrage der Volksstimme nicht äußern.

Die IG Metall kritisierte zudem die Informationspolitik des Unternehmens. „Die Geschäftsführung hat den Betriebsrat bisher noch nicht über den Verlauf der Insolvenz informiert“, sagte Weber. Dabei hatten die Arbeitnehmer große Hoffnung in die ausländischen Eigentümer gesetzt. „Wir waren vor Jahren sehr erfreut darüber, dass sich ein chinesischer Investor fand, der damals den Werkzeugmaschinenbauer aus der Insolvenz gerettet hat und ihm eine Zukunft geben wollte“, so Weber.

„Doch inzwischen seien die alten Probleme wieder da. „Das andauernde Unvermögen der Geschäftsleitung führte den Maschinenbauer bereits 2012 in eine tiefe Krise“, so Weber. Dabei hätten sowohl die Mitarbeiter als auch die Produkte Weltniveau. Kunden wie Airbus seien immer zufrieden gewesen, teilte der Betriebsratsvorsitzende Frank Seifert mit. Bei der damaligen Krise hätte nur ein Abbau von Arbeitsplätzen das Unternehmen retten können. Die versprochene Entschuldung sowie die Sanierungsmaßnahmen blieb der Konzern allerdings schuldig. Problematisch sei zudem, dass in Staßfurt ein chinesischer Geschäftsführer eingesetzt wurde, der sich nicht auskennen und auch kein Deutsch sprechen würde, so Weber.

Das Unternehmen Schiess produziert Maschinen, die große Metallteile mit einem Durchmesser von bis zu 16 Meter bearbeiten können.