Vorstellung Montessori-Schule voll im Trend
Eltern haben sich am Sonnabend in der Montessori-Schule Schönebeck einen Einblick in die alternative Lernform gewinnen können.
Schönebeck l Der siebenjährige Erik aus Schönebeck ist begeistert von seiner Schule. Auf die Frage, was dem Erstklässler am besten gefalle, weiß er nur eine Antwort: „Mir gefällt alles.“ Das ist doch mal was. Und vermutlich auch das, was Mama Doreen Runge am liebsten hören würde. Denn sie hat sich bereits frühzeitig dazu entschieden, ihren Spross in der Freien Schule Schönebeck nach Maria Montessori einschulen zu lassen.
Bereits mit seinem dritten Lebensjahr habe sie die Anmeldung für ihren Sohn eingereicht, erzählt die Schönebeckerin am Sonnabend beim Tag der offenen Tür an der Grundschule. Denn die Wartelisten für interessierte Eltern ist lang. Aber warum? Was macht den Unterschied zur staatlichen Schule? „Die Schule und die Klassen sind kleiner. Und die Kinder können sich Zeit lassen mit dem Lernen. Das finde ich sehr gut“, erklärt Dorren Runge die Vorteile. In der Schule gibt es vier jahrgangsdurchmischte Klassen und vier Klassenräume, also sehr übersichtlich. Der Unterricht setzt sich aus Freiarbeit, Frontalunterricht und Projektarbeit zusammen. Die Montessori-Methoden sollen die eigene Lernmotivation des Kindes fördern. Was Mutter Doreen Runge auch hilfreich findet: „Die Hausaufgaben werden hier im Hort gemacht. Und wenn das Kind zuhause ist, dann hat es wirklich frei.“
Das ihre Schule beliebt ist, weiß auch Leiterin Kathrin Steuer. „Wir sind immer ausgebucht und haben viele auf der Warteliste, die hoffen, dass ein Platz frei wird“, erklärt sie im Gespräch. Die leitende Funktion an der Schule hat sie seit 2009 inne. Und die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, bestätigt Kathrin Steuer.
Die 65 Grundschüler sind der beste Beweis dafür, dass die alternative Lernform an einer nichtstaatlichen Schule voll im Trend liegt. Das ist es auch egal, dass vielleicht ein etwas weiterer Schulweg in Kauf genommen werden muss. Die nächsten Montessori-Schulen befinden sich in Großalsleben (Bördekreis), Aschersleben und Magdeburg.
Maßgeblich für den Standort in Schönebeck spricht auch der bauliche Ausbau. So hat die Schule im vergangenen Jahr einen neuen Schulhof bekommen. Für den Sandkasten sind in diesem Jahr noch neue Spielgeräte geplant. Zudem wurden in der oberen Etage zwei Räume zu einer Aula zusammengezogen – mit einer kleinen Bühne versehen wird er auch für den Musik- und Werkenunterricht genutzt. Außerdem wird derzeit an einem gemeinsamen Innenhof mit dem Nachbargebäude der Arbeiterwohlfahrt gearbeitet.
„Hier können dann Jung und Alt zusammenfinden, ein ‚Mehrgenerationeninnenhof‘ sozusagen“, erklärt Lehrerin Gundula Pöhlmann-Kneisel. Sie ist eine von fünf Lehrkräften an der Grundschule in der Otto-Kohle-Straße. Dazu kommen noch zwei pädagogische Mitarbeiter und vier Horterzieher, einschließlich der Leiterin. Ein Team, dass sich über die Jahre bewährt hat. Gundula Pöhlmann-Kneisel ist seit 11 Jahren an der Schule tätig.
Beim Tag der offenen Tür stand sie den Eltern zum Erklären zur Verfügung. Dabei kommt auch mal die Frage auf, wie es denn nach der Grundschule weitergehen soll. „Viele Kinder gehen danach ans Gymnasium, zum Beispiel das Dom-Gymnasium in Magdeburg oder das Dr.-Carl-Herrmann hier vor Ort“, so die Lehrerin. Eine weiterführende Montessori-Schule in Schönebeck gibt es noch nicht.