"Nehmen die Sache ernst"

09.03.2012, 04:21

Im Schönebecker Stadtgebiet sind am vergangenen Wochenende an mehreren Stellen rechtsradikale Schmierereien, beziehungsweise antisemitische Aufkleber aufgetaucht. Die Polizei ermittelt. Mit Schönebecks Revierleiter Andreas Pretzlaff sprach diesbezüglich Volksstimme-Redakteur Ulrich Meinhard.

Volksstimme: Liegen die Ermittlungen bei Ihnen oder hat sie der Staatsschutz übernommen?

Andreas Pretzlaff: Die Vorgänge bearbeitet der Staatsschutz. Bei uns liegen die präventiven Maßnahmen.

Volksstimme: Was ist darunter zu verstehen?

Andreas Pretzlaff: Wir haben unsere polizeiliche Arbeit intensiviert, um ähnliche Vorgänge zu verhindern.

Volksstimme: Können sie das konkretisieren?

Andreas Pretzlaff: Das wäre öffentlich nicht gut, es würde zu viel von unserer Taktik preisgeben.

Volksstimme: Haben solche Straftaten in jüngster Zeit in Schönebeck zugenommen?

Andreas Pretzlaff: Es gab mehrfach eine Sachbeschädigung am Büro der Partei Die Linke. Mehrfach haben wir Sprüche festgestellt, die so formuliert waren, dass sie rechtlich nicht zu beanstanden sind. Aber in den jüngsten Fällen handelt es sich eindeutig um den Tatbestand der Volksverhetzung.

Volksstimme: Gibt es eine heiße Spur?

Andreas Pretzlaff: Bisher nicht. Ich möchte an dieser Stelle eventuelle Zeugen bitten, sich mit sachdienlichen Hinweisen an uns zu wenden, damit wir die Herrschaften ermitteln können. Wir nehmen die Sache sehr ernst.