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Neueröffnung Neuer Netto in Schönebeck - Anwohner zwischen Frohse und Sachsenland freuen sich

Der Marken-Discounter Netto eröffnet am Donnerstag eine neue Filiale in der Stadt Schönebeck. Und nicht irgendwo, sondern in der Altstadt. Das freut nicht nur viele Anwohner, sondern auch umliegende Händler.

Von Olaf Koch Aktualisiert: 25.10.2022, 12:31
Letzte Arbeiten bei Netto in Schönebeck.
Letzte Arbeiten bei Netto in Schönebeck. Olaf Koch

Schönebeck - Die Buchhandlung „Am Rathaus“ war irgendwie der letzte Mohikaner. Die Mitarbeiterinnen beobachteten in den vergangenen fünf Jahren das langsame, wirtschaftliche Sterben am Einkaufsmarkt an der Söker Straße (die richtige Adresse ist übrigens Salzer Straße). Nacheinander schlossen die Märkte und Läden ihre Türen: Rewe, Rossmann, Sunpoint, Apotheke. Entweder für immer oder sie sicherten sich in der Stadt eine andere, vermeintlich bessere Flächen. Doch jetzt herrscht wieder so etwas wie Hoffnung.

Nachdem die große Einkaufsfläche von Rewe geteilt wurde, siedelten sich Tedi und Josera an. Nun aber wird dort noch ein Marken-Discounter eröffnen, der Zugkraft mitbringt: Netto feiert am Donnerstag große Neueröffnung. „Wir jubeln hier“, freut sich die Prokuristin der Buchhandlung, Susanne Krüger.

Lesen Sie auch den Komentar dazu: Clevere Entscheidung

Derzeit laufen im Netto-Markt die letzten Baumaßnahmen. Ab Donnerstag will der Discounter auf einer Fläche von 1.050 Quadratmetern mehr als 5.000 Artikel anbieten, darunter 300 ökologisch zertifizierte Bioprodukte wie Obst, Käse und Wurst. Zudem gibt es täglich frische Brot- und Backwaren.

Netto in Schönebeck: starke Ergänzung

Beim Blick auf den Stadtplan wird deutlich, was die Neuansiedlung von Netto in der Altstadt bedeutet: Es wäre eine starke Ergänzung des Angebotes rechtsseitig der Bahnstrecke. Denn zwischen Frohse und Sachsenland gibt es bisher nur einen Markt: Norma in der Tischlerstraße. Und ab Donnerstag nun auch Netto.

Vor allem für viele ältere Menschen, die in diesem Stadtteilen wohnen, war das Einkaufen bisher eine kleine Weltreise. Entweder mussten sie bis Norma laufen oder durch das Bahnbrückental auf die anderen Seite der Gleise. Und die Unterführung mit der Berg- und Tal-Situation ist für betagte Renter kein leichter Weg.

Freude herrscht aber unisono auch bei den bisherigen Händlern und Märkten am riesigen Parkplatz an der Salzer Straße. „Wir sind froh, dass wir so lange durchgehalten haben und freuen uns sehr über Netto“, fasst Susanne Krüger zusammen. Auch im Shop von Josera-Tiernahrung ist man begeistert. Positive Resonanz kommt zudem von Nachbar Tedi. „Dass Netto hierher kommt, ist positiv zu bewerten“, erzählt Mitarbeiter Jan Scholz. „Wer zu Netto kommt, der geht auch zu Tedi.“ Außerdem sei die Ansiedlung des Discounters ein wichtiger Schritt zur Belebung der Altstadt, so Jan Scholz weiter.

Stadt Schönebeck begrüßt Ansiedlung von Netto

Schönebecks stellvertretender Oberbürgermeister, Uwe Scholz, freut sich über die Neuansiedlung: „Ich wünsche der Filialleitung viel Erfolg und ebenso viele zufriedene Kunden. Ich bedanke mich bei den Architekten, Planern und Investoren sowie beim Verkaufspersonal für die Umsetzung vor Ort, dem Unternehmen für die Standortentscheidung und auch den Mitarbeitern der städtischen Wirtschaftsförderung für die Begleitung der Neuansiedlung.“ Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung baut auf die Magnetwirkung der ansässigen Unternehmen.

Einen Hinweis zur Parkplatzsituation hat Buchhändlerin Susanne Krüger. In den vergangenen Jahren hat es sich eingebürgert, dass viele Anwohner und Angestellte einen der 175 Parkplätze vor der Haustür von Buchhandlung, Josera, Tedi und bald auch Netto nutzen. Die Prokuristin vermutet, dass das demnächst geändert werde und das Parken nur noch für einen gewissen Zeitraum mit Parkscheibe möglich sein wird. „Da wird uns dann ein Dilemma vor Augen geführt“, so Susanne Krüger: der generelle Parkplatzmangel in der Altstadt. „Darüber sollten sie Verantwortlichen in der Stadt einmal nachdenken.“

Nur eines Bedarf wohl demnächst noch einer Änderung: An der Söker Straße steht noch immer die Werbesäule, die für Vormieter Rewe wirbt. So könnten unbedarfte Rewe-Kunden, die die Pfeile nicht sehen, in den falschen Markt geleitet werden: Die gehen dann einfach zu Netto.