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Neuerung „Geballte“ Radiologie-Kraft

Die neue Radiologie-Abteilung am Ameos-Klinikum in Schönebeck wird am Freitag eröffnet.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 01.09.2016, 01:01

Schönebeck l Ein großer Tag steht für das Ameos-Klinikum in Schönebeck bevor: Am Freitag wird die neue Klinik für Radiologie feierlich eröffnet. „Damit verschwindet auch der letzte Schandfleck in unserem Haus“, sagt Krankenhausdirektor Guido Lenz im Volksstimme-Gespräch. Schließlich sei die Technik bis dato „prähistorisch“, führt er aus. Denn die Geräte stammen aus dem Jahr 1991 beziehungsweise 2001. „Mit der neuen Technik erreichen wir ein ganz anderes, sehr hohes Niveau“, erklärt Guido Lenz. Gemeint sind drei radiologische Untersuchungen. Das sind das konventionelle Röntgen, die Computertomographie und die Digitale Subtraktions-Angiografie (DSA).

„Mit den neuen Geräten wird die Darstellung detaillierter und feiner“, nennt der Krankenhausdirektor den Vorteil. Umsonst gibt es den natürlich nicht. Insgesamt drei Millionen Euro sind in den Umbau der einstigen Physiotherapieräume und die neuen Geräte geflossen. Ameos als Betreiber des Klinikums musste nichts bezahlen. Die neue Klinik für Radiologie ist zu 100 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt gefördert worden. Ein glücklicher Zufall für das Schönebecker Haus, erklärt Guido Lenz.

Rückblick: 2008 wurde der Umbau eines Gebäudetraktes am Standort an der Köthener Straße begonnen. Mit Fördermitteln des Landes sollten neue Büroräume entstehen und die Stationen erweitert werden. Jedoch gab es statische Probleme, so dass 2009 ein Baustopp verhängt wurde. Dem Ganzen hängt ein Gerichtsverfahren an. Da das vom Land eingeplante Geld nicht verfallen sollte, wurde nun in Absprache mit den Verantwortlichen in die neue radiologische Abteilung investiert.

Aus Sicht von Guido Lenz hat sich dieser Schritt gelohnt. „Wir haben nun einen Unterschied wie Tag und Nacht“, schwärmt er. So sei zum einen die Strahlendosis mit den modernen Geräten deutlich geringer. Und zum anderen funktioniere nun alles digital. Mussten vorher die Bilder sozusagen ausgedruckt werden, existierten sie nun im PC. „Dabei erreichen wir eine viel bessere Auflösung“, sagt Guido Lenz. Soll heißen, dass die Befunde noch genauer erfolgen können. Und der zweite Vorteil: „Wir haben nun eine Kooperation mit dem Unfallkrankenhaus Berlin“, berichtet der Klinikchef. Das haben die Kollegen vom Haldensleber Klinikum vorgemacht. Das hat zur Folge, „dass wir als kleines Krankenhaus die Fachkraft des Berliner Klinikums hinter uns wissen“, sagt er. Befindet sich also die Schönebecker Radiologin im Urlaub oder Krankenstand oder nicht im Dienst, übernehmen die Berliner das Erstellen des Befundes. Oder wird eine Zweitmeinung benötigt? Auch dann sind die Berliner für die Elbestädter Kollegen da. „Damit haben wir eine große leistungsstarke Radiologie“, fasst der Krankenhauschef zusammen. Für ihn ist das eine „wunderschöne Lösung mit großem Know-How“.

Neben der Radiologin gehören sieben medizinisch-technische Radiologieassistentinnen (MTRA) zum Schönebecker Team.

Die neue radiologische Abteilung wird nur für das Klinikum und seine Patienten genutzt. „Wir würden uns gern öffnen für die ambulante Nutzung“, sagt Guido Lenz auf Nachfrage. Jedoch gebe es in Schönebeck keinen von der Kassenärztlichen Vereinigung zugeordneten freien Radiologen. Soll heißen, dass Patienten mit Verdacht auf eine Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung beispielsweise für eine entsprechende Untersuchung nach Magdeburg fahren müssen. „Wenn es in dieser Hinsicht Neuigkeiten gibt, informiere ich Sie“, deutet der Krankenhauschef an, dass er die ambulante Nutzung der neuen Radiologie perspektivisch ins Auge gefasst hat.