Klinikum Schönebeck beteiligt sich am bundesweiten Aktionstag Gefäßgesundheit mit Vorträgen und Untersuchungen Risiko: Rauchen "friert" die Durchblutung ein
Interessierte Bürger können sich am Sonnabend im Schönebecker Klinikum Am Gradierwerk 3 in Bad Salzelmen umfassend zum Thema Gefäßgesundheit informieren. Die Klinik und eine fachärztliche Praxis beteiligen sich an einem bundesweiten Aktionstag.
Schönebeck l Wie war das noch? Die Venen führen das Blut zum Herzen und die Adern vom Herzen weg in die Organe? Oder umgekehrt? Wer Nachhilfe will in punkto Gefäße im menschlichen Körper, der kann beim "Aktionstag Gefäßgesundheit" am Sonnabend, dem 16. Juni, im Ameos Klinikum in Bad Salzelmen alle Fragen loswerden. Die Klinik beteiligt sich an diesem bundesweiten Tag und bietet Untersuchungen und Vorträge an.
Fachfrau auf dem Gebiet der Anatomie der Gefäße ist Oberärztin Astrid Brandt. Im Schönebecker Klinikum am Standort Bad Salzelmen behandelt sie in der Praxis von Dr. Rahms Patienten. Ab welchem Alter empfiehlt sich denn eine Vorsorge bei den Gefäßen? "Letztlich gibt es keine Altersgrenze. Erkrankungen im arteriellen Bereich sind auch im jugendlichen Alter möglich", weiß die Medizinerin. Allerdings seien Männer häufiger betroffen als Frauen. Die Statistik sagt aus, dass fünf von hundert Männern über 65 an einer krankhaften Erweiterung der Bauchhauptschlagader, an einem Aortenaneurysma leiden. Woran liegt das? "Zu den Risikofaktoren gehört das Rauchen. Da zumindest bislang mehr Männer als Frauen zur Zigarette greifen, könnte dieses Genussmittel eine Erklärung für die Zahlen der Statistik sein", erklärt die 45-Jährige.
Astrid Brandt nennt weitere Faktoren, die zu krankhaften Veränderungen bei Venen und Adern führen können. Diabetes gehört dazu, auch Nierenerkrankungen und genetische Veranlagungen, weiterhin Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerte) und hoher Blutdruck. "Wir beobachten eine Zunahme an Durchblutungsstörungen durch Stress", schlägt die Oberärztin eine weitere Seite auf. Die Durchblutungsstörungen der Arterien sollen ein Hauptthema des Aktionstages am Sonnabend sein. Das Klinikum und die Praxis Rahms bieten Interessierten von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit, sich umfassend zum Thema beraten zu lassen. In einem Vortrag (um 10 und um 11 Uhr) erfährt der Besucher vieles über Durchblutungsstörungen. Zudem werden sogenannte Screeninguntersuchungen der Venen und Arterien angeboten und weitere Untersuchungsmöglichkeiten demonstriert. Blutdruck und Blutzucker können von medizinischen Fachpersonal gemessen, beziehungsweise bestimmt werden.
Die Therapiemöglichkeiten im Falle einer Erkrankung beschreibt Astrid Brandt als "vielfältig". Oft bringe eine Veränderung des eigenen Verhaltens schon eine Besserung, indem etwa auf das Rauchen verzichtet oder eine sportliche Betätigung begonnen wird. Möglich sind auch medikamentöse oder operative Anwendungen. "Wir können sehr gut helfen", versichert die Oberärztin zusammenfassend. Sie warnt aber auch: "Gefäßerkrankungen sind keine banale Geschichte." Im schlimmsten Fall müssen Amputationen der Gliedmaßen erfolgen, weil deren Durchblutung stark vermindert ist.
Den bundesweiten Aktionstag Gefäßgesundheit haben die Initiative gegen PAVK (steht für Periphere Arterielle Verschlusskrankheit) und die Deutsche Gesellschaft für Angiologie ins Leben gerufen. Der Aktionstag wird zum zweiten Mal veranstaltet.
Übrigens: Seit 2008 ist das Ameos Klinikum Schönebeck ein anerkanntes Gefäßzentrum in Kooperation mit dem Klinikum Aschersleben. Die Untersuchung und Betreuung der Patienten schätzt Astrid Brandt als hervorragend ein. Selbst die Landeshauptstadt Magdeburg verfüge nicht über eine so gute angiologische Betreuung, sagt sie.