Verein begeht 20-jähriges Bestehen / Heute gehören 42 Mitarbeiter zum Team Rückenwind: Vorreiter und Geburtshelfer
Aus der Taufe gehoben worden ist vor 20 Jahren der Verein Rückenwind. Gestern haben Mitglieder, Mitarbeiter, Freunde und Wegbegleiter dieses Jubiläum in der Rückenwind-Zentrale an der Bahnhofstraße in Schönebeck gefeiert.
Schönebeck l "Du bist\'n cooler Typ, mach mit beim Schüttel-Hit." Mit diesem eher weniger bekannten Hit hat Diana Körn gestern die Geburtstagsfeier zum 20-jährigen Bestehen des sozial engagierten Vereins Rückenwind mächtig aufgemischt. Da blieb selbst Kultusminister Stephan Dorgerloh nicht still auf seinem Platz sitzen. Ganz zu schweigen vom Rest des Publikums. Und so schütteln auch Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase sowie die Landtagsabgeordneten Sabine Dirlich (Linke) und Petra Grimm-Benne (SPD) die Arme nach oben, rechts und links. Ein Bild für die Götter.
Nicht nur das. Diese kleine Tanz- und Gesangseinlage zeigt ganz einfach, dass zu dem Jubiläum von Rückenwind trockene Reden nun wirklich nicht passen. Das machte direkt zu Beginn der Feier Vorstandsmitglied Thomas Bombach deutlich. Er nimmt die 20 Jahre, die inzwischen hinter Rückenwind liegen, zum Anlass, um über die Wehwehchen zu sprechen, die einem Menschen in dieser langen Zeit ereilen können. Bei dem Verein Rückenwind hat sich die Entwicklung ganz anders gezeigt. Aus dem Nichts, besser gesagt aus der Idee des heutigen Geschäftsführers Steffen Uhlig, ist 1992 der Verein Rückenwind entstanden.
"Aus 7 Mitgliedern sind inzwischen 42 Angestellte geworden", sagt Thomas Bombach stolz. "Vor 20 Jahren haben wir an solche Dimensionen nicht gedacht", führt der stellvertretende Vorsitzende aus und bezieht sich dabei auf das breite Arbeitsspektrum, das heute Rückenwind ausmacht. So bietet der Verein Hilfe bei Erziehungsproblemen, Straffälligenhilfe, Beratung, Freizeitgestaltung, Erlebnispädagogik, Mehrgenerationenhaus, Hilfe bei Schulproblemen und präventive Angebote. Genau das ist es auch, was Kultusminister Stephan Dorgerloh gestern in seinem Grußwort lobt.
"Die vielen Bereiche zeigen, dass sich die Bildung als roter Faden durch den Verein zieht", sagt Dorgerloh. Er hebt hervor, dass er in Rückenwind das kompetente Zusammenspiel von gesellschaftlicher Teilhabe und Integration, wenn nicht sogar Inklusion, sieht. Ein Danke richtet er zudem an den Verein, weil er Vorreiter auf dem Gebiet der Schulsozialarbeit gewesen ist. "Die Erfahrungen von hier haben wir auf das ganze Land übertragen", berichtet er. Froh darüber, mit Rückenwind einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben, zeigt sich auch Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase. "Sie haben viel für unsere Jugend getan", freut er sich und sichert dem Verein zu: "Ich werde Sie weiter positiv begleiten."
Solch schöne Worte gehen bei Geschäftsführer Steffen Uhlig "runter wie Butter". Er betont, dass ihm Kontinuität wichtig ist. Gerade bei der schwierigen Fördersituation und den wechselnden Projekten. Deshalb freut er sich bei diesem Anlass, dass unter den Gästen aus Politik, Freunden und Wegbegleitern eben auch Mitglieder sind, die den Verein vor 20 Jahren mit aus der Taufe gehoben haben.
Und dass der kleine Verein trotz der ein oder anderen Hürde im Vereinsleben auf Beständigkeit verweisen kann, macht Uhlig an zwei Beispielen fest. "13 unserer Mitarbeiter sind schon länger als zehn Jahre bei uns." Und: "18 Mitarbeiter sind bei uns Eltern geworden", hebt Uhlig hervor und fügt den charmanten Hinweis hinzu, dass die dadurch insgesamt 20 neugeborenen Kinder nicht nur an Rückenwind selbst liegen. Aber, und damit schließt sich der Kreis der eher humoristischen Geburtstagsfeier: "Bei uns wird gemunkelt, dass es an einem Stuhl liegt, auf dem alle diese Mitarbeiter schon gesessen haben sollen." Vermutlich ist diese Sitzgelegenheit beim anschließenden Rundgang durch die Rückenwind-Zentrale an der Bahnhofstraße genauer betrachtet worden.